Prognose: Saure Zeiten für Schokolade, Glacé, Süssigkeiten und Snacks

In den nächsten drei Jahren dürfte das Volumen-Wachstum hier sehr bescheiden ausfallen.

26.09.2022
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Bild von: Slashio Photography on Unsplash
Der Bereich der Verwöhnungs-Verpflegung bekommt die trübere Wirtschaftslsage zu spüren: Bei Süssigkeiten und Knabberzeug sowie bei Schokolade und Glacé bestehe ein «hohes Risiko», dass der Teuerungsdruck sich negativ niederschlägt.
Zu diesem Schluss kommt Global Data, die britische Beratungsgesellschaft, nach einer grossen internationalen Erhebung.
Konkret sagen die Analysten voraus, dass das durchschnittliche Volumen-Wachstum im gesamten Snack-Bereich in den nächsten drei Jahren etwa 2,2 Prozent betragen wird.
Bei Schokolade und Süssigkeiten sollten die jährlichen Zuwächse sogar bloss 1,5 Prozent erreichen. Zum Vergleich: Von 2016 bis 2019 hatte das globale Schokolade-Geschäft jährliche Volumen-Zuwächse von 2,2 Prozent generiert.

Knappere Budgets, mehr Achtsamkeit

Die Prognosen sind unter anderem abgeleitet aus einer internationalen Konsumenten-Erhebung, bei der 21'700 Personen befragt wurden. In den USA beispielsweise sank der Anteil der US-Bürgern, die laut eigenen Angaben erhebliche Summen für Schokolade oder Süssigkeiten ausgeben, im letzten Quartal um 12 Prozent. Der Detailfall zeigt, wie sehr die Menschen bereits begonnen haben, angesichts der Teuerung bei diesen Ausgaben den Gürtel enger zu schnallen.
«Da diese Produkte oft zum Verhätscheln und als Belohnung positioniert sind, aber nicht als fester Bestandteil der Ernährung, wird beim Einkauf eher daruf verzichtet», resümiert Jenny Questier, Analystin bei Global Data: «Wenn die Haushaltsbudgets knapper werden, achten die Konsumenten auch eher auf gesundheitliche Prioritäten.»

Es droht ein Teufelskreis

Allerdings erwartet die Studie, dass die Umsätze in allen Snack- und Süssigkeiten-Kategorien wachsen werden – beim Glacé sogar zweistellig. Denn die Unternehmen werden die höheren Beschaffungs- und Energiekosten weitergeben müssen.
Allerdings: «Zusätzliche Kosten bei diesen saisonalen Produkten werden den Kaufwunsch der Menschen weiter dämpfen, da man sich mehr auf wesentliche Artikel konzentriert», erwartet Jenny Questier.
Das tönt nach einem Teufelskreis. Was also tun?
Die Herausforderung für die Hersteller liege darin, trotzdem relevant zu bleiben und nur ein nebensächlicher Kostenpunkt im Haushaltsbudget zu sein. Zum Beispiel durch kleinere Formate. Vielleicht auch durch Cross-Promotion mit anderen Produkten.
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