Vetropack: Hohe Nachfrage – aber Rückschlag in der Ukraine

Der Verpackungshersteller leidet stark und den hohen Energiekosten – und unter der Zerstörung eines Werks.

23.08.2022
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Die Nachfrage nach Glasartikeln war höher als das Angebot | Bild: PD Vetropack Group
Der Food-Verpackungs-Spezialist Vetropack verzeichnet im ersten Halbjahr einen Verlust von fast 10 Millionen Franken. Das Schweizer Unternehmen erklärt die Gewinnwarnung mit der Zerstörung des Werkes im ukrainischen Gostomel: Dieses hatte zuvor 10 Prozent zum Umsatz beigetragen.
Die dadurch nötige Wertberichtigung von 46,5 Millionen Franken belastet das Halbjahresergebnis massiv. Ohne diesen Rückschlag hätte eine Steigerung des Nettoerlöses um 9 Prozent (währungsbereinigt 14 Prozent) auf 435 Millionen Franken vermeldet werden können.
Neben den Schäden durch Russlands Angriffskrieg sei das Semester durch die gestiegenen Energie- und Produktionskosten sowie eine ungebrochen hohe Nachfrage nach Verpackungsglas gekennzeichnet gewesen.
Die Preise wurden entsprechend nach oben geschraubt – mit einem «für die Kunden transparenten Energiezuschlag».
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Im Bau: Neues Vetropack-Werk in Boffalora sopra Ticino bei Mailand | Bild: PD Vetropack
Insgesamt konnte Vetropack wegen des Wegfalls der ukrainischen Produktionsstätte 6,9 Prozent weniger Verpackungsglas verkaufen. In Zahlen: 2,69 statt 2,89 Milliarden Stück.

Reduzierte Umsatzprognose

Für das zweite Semester 2022 ist Vetropack wegen weiterhin höherer Kosten und einer tendenziell sinkenden Kaufkraft skeptisch. Die Nachfrage bleibe zwar gross, jedoch sei die Entwicklung der Absätze schwer vorhersehbar.
Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021 erwartet die Vetropack Gruppe leicht höhere Nettoerlöse und eine Ebit-Marge im höheren einstelligen Bereich. Das Konzernergebnis werde aufgrund der Wertberichtigung klar unter dem Wert des Vorjahres zu liegen kommen.
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