Bericht: Nestlé prüfte Kauf von GSK-Division

Sensodyne, Voltaren, Otrivin, Panadol: Der Pharmakonzern GlaxoSmithKline stellt grosse Marken zum Verkauf. Sie verlockten vielleicht auch in Vevey.

26.05.2022
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Consumer Healthcare gilt hier als Zukunftsfeld: Nestlé-Sitz in Vevey | Bild: PD Nestlé/Flickr.
Die Konzernspitze von Nestlé habe zu Jahresbeginn geprüft, ob sie die Consumer-Health-Division des britischen Pharmakonzerns GSK übernehmen könne. Dies meldet die Wirtschaftsagentur «Bloomberg» unter Berufung auf anonyme «people with knowledge of the matter». Es wäre der grösste Kauf der Konzerngeschichte geworden.
Die Idee sei dann aber rasch verworfen worden – zum einen, weil das Nestlé-Management die Übernahme als allzu komplex einstufte. Zum anderen, weil das GSK-Management es vorzieht, ihre Konsumgüter-Sparte als unabängige Firma an die Börse zu bringen.

Unilever machte den ersten Schritt

Dass der Pharmakonzern GSK diesen Bereich abstossen will, ist seit Januar bekannt. Zur Division GSK Consumer Healthcare gehören unter anderem Zahnpflege-Marken wie Sensodyne und Aquafit sowie Alltagsmedikamente wie Otrivin, Panadol und Voltaren. Der Spartenumsatz belief sich 2021 auf rund 12 Milliarden Franken.
Schon im Dezember hatte Unilever 50 Milliarden Pfund für den gesamten Bereich geboten: Der Knorr- und Dove-Konzern hätte knapp 42 Milliarden Cash und 8 Milliarden in Unilever-Aktien hingelegt. Das GSK-Management wies das Angebot jedoch als ungenügend zurück.
Nun soll der Bereich unterm Firmennamen Haleon an der Londoner Börse gelistet werden.
Ein Kauf-Interesse oder gar Sondierungen von Nestlé waren bislang nicht bekannt. Laut den Informanten von «Bloomberg» hätte sich das Schweizer Unternehmen dafür mit dem britischen Mischkonzern Reckitt Benckiser (Calgon, Clearasil, Cillit Bang) zusammengetan und am Ende die GSK-Marken aufgeteilt.
Das Interesse, so die Einschätzung von «Bloomberg», unterstreiche die Ambitionen von Nestlé, durch grosse Akquisitionen zu wachsen.
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