Temu und Shein: 13 Verbände fordern den Bundesrat zum Handeln auf

Dabei soll die Regierung möglichst noch vor dem Weihnachtsgeschäft ein deutliches Signal aussenden.

15.11.2024
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Verarbeitung von Temu-Paketen in einem Logistikzentrum in der Provinz Guangdong  |  Bild aus der Social-Media-Plattform Douyin
In einem gemeinsamen Statement verlangen mehrere Verbände des Schweizer Handels sowie die Konsumentenorganisagtionen, dass der Bundesrat gegen die Billig-Online-Marktplätze vorgeht. Weil die Gesetze nicht durchgesetzt würden, könnten Temu oder Shein massenweise minderwertige, unsichere und oft giftige Ware ins Land liefern – und dies auch ohne Recyclinggebühren und oft unter Umgehung der Mehrwertsteuer.
Konkret soll der Bundesrat auf die im Mai beim Seco platzierte Beschwerde reagieren, Temu offiziell abmahnen und damit auch die Öffentlichkeit über die «unlauteren Verhaltensweisen» der chinesischen Handelsriesen informieren. Solch eine offizielle Abmahnung durch die Landesregierung würde die Bevölkerung «insbesondere vor dem Weihnachtsgeschäft auf die Gefahren solcher Online-Plattformen aufmerksam machen», so die Mitteilung.
Die Organisationen drängen auch auf eine verstärkte Kontrolle der Online-Marktplätze. Datenschutzrichtlinien sollen verbessert werden. Und grosse Online-Händler mit Sitz im Ausland sollen verpflichtet werden, eine Rechtsvertretung in der Schweiz zu bestimmen.
Hinter dem Aufruf stehen die Swiss Retail Federation, der Spielwaren Verband Schweiz, Handel Schweiz, Swiss Textiles, Promarca, ASMAS, der Verband Schweizer Papeterien, der Verband Schweizer Spielwarendetaillisten, das Konsumentenforum, die Fédération romande des consommateurs, die Associazione consumatori Svizzera italiana ACSI, der Verband PBS sowie Grusskarten Schweiz.
Die Organisationen verweisen unter anderem einen Test des Spielwaren Verbands Schweiz, wonach 15 von 18 auf Temu und Shein bestellte Spielwaren nicht verkehrsfähig gewesen wären. Auf der anderen Seite erhalten diese Marktplätze durch Steuerbefreiungen bei Produkten unter 62 Franken einen Vorteil gegenüber dem Schweizer Handel – so ein weiterer Kritikpunkt.
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