Desigual on demand: Modekette macht das Kleid erst, wenn du es bestellst

Mit einem neuen Ablauf will der spanische Kleiderkonzern die Lagerbestände senken und mehr Nähe zu den Kunden schaffen

14.07.2023
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Anpreisung der On-Demand-Kollektion bei Desigual Italia  |  Screenshot
Der Modekonzern Desigual dreht den Spiess um: Er verkauft eine neue Kollektion ausschliesslich digital und on-demand. Das heisst: Die Kleider und Accessoires werden erst produziert, wenn sie jemand bestellt – und es sind zugleich Einzelstücke.
Das Angebot (beziehungsweise der entsprechende Test) läuft auf den Desigual-Plattformen in Spanien, Deutschland, Frankreich und Italien.
«Die Herstellung von Kleidungsstücken und Accessoires, die auf Kundenwunsch gefertigt werden, wird es uns ermöglichen, mit einer Senkung der Lagerbestände zu experimentieren und neue Wege zu testen, um die Kunden zu erreichen»: So lässt sich Thomas Meyer zitieren, der Schweizer Chef und Gründer der spanischen Modemarke.

Gegen Überproduktion

Hohe Lagerbestände sind – neben Überproduktion undWaste – seit der Covid-Pandemie und den Verzerrungen in den Lieferketten ein zunehmend akutes Problem der Mode-, Schuh- und Accessoires-Industrie.
Bei Desigual dauert der Prozess nach der individuellen Bestellung eines Stücks bis zu 90 Tage; in dieser Zeit werden die Kunden dann regelmässig über den Fortschritt ihres Produktes informiert.
Natürlich ist das Prinzip nicht neu. Viele kleinere Lieferanten im Mode-, Schuh- oder Lederbereich liefern auf Bestellung. Dass aber ein grosser Anbieter wie Desigual den Ablauf umdreht, ist noch speziell. Und Ziel von Thomas Meyer ist es, das neue Prinzip in allen Märkten auszurollen.
Desigual erzielt laut dem spanischen Fachorgan «Modaes» rund 400 Millionen Franken Umsatz, wobei etwas mehr als einen Viertel der Einnahmen aus dem Online-Handel stammen. Die bunte Modemarke führt 377 Stores in über 100 Länder und beschäftigt gut 2'500 Personen.
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