Fachkräfte: Wie die Migros neue Zielgruppen erschliesst

Das Quereinsteiger-Programm für IT-Spezialisten findet deutlich mehr Interessenten als reguläre Angebote.

9.01.2023
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Bild: Marvin Meyer on Unsplash von: on Unsplash
Die Migros lancierte letztes Jahr zwei spezielle Aktionen gegen den Fachkräfte-Mangel – insbesondere im Tech-Bereich.
Erstens: Seit Oktober schreibt der MGB im Bereich Operations alle Positionen konsequent mit einem flexiblen Beschäftigungsgrad von 60 bis 100 Prozent aus.
Und zweitens: Beim Programm «M Career» werden Quereinsteiger zu IT-Spezialisten ausgebildet. Konkret können sich interessierte Personen – von innen oder von aussen – in einem sechsmonatigen Ausbildungsgang zu SAP-Beratern und SAP-Entwicklern schulen lassen; und am Ende erhalten sie eine anerkannte Zertifizierung.

Für alle etwas

In einem Interview mit «Le Temps» äusserte sich Operations-Chef Rainer Baumann nun zur Wirkung. Die Aktion «60–100 Prozent» habe intern zu grossen Diskussionen geführt, so der Leiter des Departements Operations. Aber der entscheidende Punkt sei, dass damit einerseits verstärkt Frauen und andererseits ältere Personen neu gewonnen werden konnten.
Die Aktion «M-Career» wiederum habe ein starkes Potential, erfahrene Leute etwa im Alter zwischen 40 und 55 nochmals auf ein neues Berufsfeld zu bringen.

Wechsel in der Mitte des Lebens

«2022 hatten wir eine Rekordzahl an Bewerbungen für dieses Ausbildungsangebot – fünfmal mehr als der Durchschnitt», so Baumann in «Le Temps»: «Das beweist, dass Tech-Jobs auch in der Mitte des Berufslebens noch locken.»
Die Migros hatte die Nachfrage kurz vor dem Jahreswechsel konkretisiert: Für die jüngste Querausbildungs-Programm zu SAP-Beratern hätten sich 111 Personen beworben; und 49 Personen wollten einen Platz als SAP-Entwickler, so Migros-Personalentwicklerin Corina Rrustemi in der «Aargauer Zeitung».
Das sei viel im Vergleich mit regulären Bewerbungen für IT-Jobs. Denn da kommen im Schnitt nur 13 Bewerbungen pro ausgeschriebener Stelle herein.
  • hr
  • migros
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