Henkel plant weitere Preiserhöhungen

Der Hersteller von Persil, Perwoll & Co. spürt weiterhin hohen Kostendruck, so CEO Carsten Knobel. Dass einzelne Kunden abspringen, sei normal.

4.06.2023
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«Natürlich sind die Preisverhandlungen nicht einfach»: Henkel-CEO Carsten Knobel  |  Bild: PD Henkel.
Im laufenden Jahr seien weitere Preisanpassungen notwendig – «insbesondere bei den Konsumgütern»: Dies kündigte der Konzernchef von Henkel, Carsten Knobel, in einem Interview an: «Natürlich sind die Preisverhandlungen mit den Handelspartnern nicht einfach. Da kann es auch vorkommen, dass einzelne Produkte von uns nicht mehr geliefert werden, wenn es zu keiner Einigung kommt», so Knobel in der «Rheinischen Post».
Der Hersteller von Marken wie Persil, Perwoll, Somat oder Pril hatte seine Preise im letzten Jahr bereits um 12 Prozent erhöht; mit der Folge, das die verkauften Volumina um 5 Prozent zurückgingen.
Dies mache ihm allerdings keine Sorgen, so Knobel im RP-Interview: Solche Reaktionen seien normal.

Rückkehr nach der Krise

«Das Entscheidende ist, dass wir unseren Marktanteil gemessen am Umsatz in den Konsumentengeschäften halten konnten. Das zeigt auch die Stärke und Attraktivität unserer Marken. Manche Kunden wechseln zwar zeitweise zu günstigeren Handelsmarken, aber wir rechnen mit einer Rückkehr am Ende der Krise.»
Die Preiserhöhungen seien durch den Druck bei den Input-Kosten nötig geworden: Diese seien in den letzten Jahren für Henkel um 3 Milliarden Euro gestiegen. «Das hat unsere Gewinnmarge – trotz aller Sparanstrengungen – deutlich belastet.»
Zwar entfallen bei Henkel  nur zwei Prozent der Produktionskosten direkt auf die Energie, erläuterte CEO Knobel. Aber viele Zulieferer aus der chemischen Industrie – etwa BASF – seien da stark betroffen. «Damit wirken sich die dramatisch gestiegenen Kosten für Rohstoffe, aber auch für Transport und Logistik, indirekt natürlich auch auf Henkel aus.»
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