Laborfleisch: Start-ups aus Schweiz und Singapur spannen zusammen

Mirai Foods geht eine Partnerschaft mit Gaia Foods ein, um Fleisch in Südostasien zu kultivieren.

19.08.2022
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Mirai-Gründer Christoph Mayr (r.) mit Suman kumar Das, Mirai-Chef-Entwickler | Bild: PD Mirai LinkedIn
Seit drei Jahren tüftelt Christoph Mayr mit einem Team aus einem guten Dutzend Fachleuten in Wädenswil (ZH) an kultiviertem Fleisch. Nun geht sein Unternehmen Mirai Foods eine strategische Partnerschaft mit Gaia Foods aus Singapur ein.
Christoph Mayr nennt Shiok Meats in einer Mitteilung «einen der weltweiten führenden Hersteller von kultiviertem Seafood». Ziel der Partnerschaft sei es, zusammen mit Gaia Food den Konsumenten in Singapur «kultiviertes Rindfleisch mit Schweizer Qualität» anzubieten.
Gaia Foods ist eine Tochtergesellschaft von Shiok Meats, nach eigenen Angaben das erste Unternehemen in Südostasien, das Laborfleisch herstellt. Es hat bereits Erfahrung in der Kultivierung von Krustentierzellen und wird von südkoreanischen und vietnamesischen Investoren aus der Lebensmittelbranche unterstützt.

Singapur lässt Laborfleisch zu

Ein wichtiger Grund für die Zusammenarbeit: Shiok Meats kann den Schweizern «fortgeschrittenes regulatorisches Know-how» zur Verfügung stellen, das es in Singapur erworben hat. Der Stadtstaat habe «als erstes Land der Welt den Verkauf von kultiviertem Fleisch zugelassen». Und dort befände sich auch die grösste Anlage für kultiviertes Fleisch in Asien, so die Mitteilung.
Die Einreichung der Zulassungsunterlagen von Mirai in Singapur sei ein erster wichtiger Meilenstein für das Schweizer Unternehmen beim Eintritt in Märkte ausserhalb seines Heimatlandes.
Während das Schweizer Start-up für kultiviertes Fleisch einen Partner in Südostasien gefunden hat, stecken Schweizer Detailisten ihr Geld in ausländische Unternehmen: Migros kooperiert mit der israelischen Supermeat, Coop über die Tochergesellschaft Bell mit der hollänischen Firma Mosa Meat. Diese entwickelt gegenwärtig Nährmedien für kultiviertes Fleisch, die nicht wie heute üblich aus fötalem Kälberserum stammt.
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