Mit dem stationären Handel geht es nun endlich wieder aufwärts

Die Bedeutung der Läden hat wieder leicht zugenommen: Diese Tendenz wurde 2023 offensichtlich. Aber ohne Omnichannel geht nichts mehr.

19.01.2024
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Omnichannel ist unabdingbar heute: Igor Miske on Unsplash von: on Unsplash
Die Entwicklung zeigt sich inzwischen deutlich in Zahlen: Der Corona-Boom im Onlinehandel ist vorbei, die Leute haben sich zwar mehr Online-Shopping angewöhnt – sie betreten aber weiterhin gern einen Laden. Die Normalisierung beim E-Commerce spüren vor allem die kleineren Händler.
Bei vielen kleinere Anbietern ging der Umsatz in jüngster Zeit stärker zurück als im Gesamtmarkt. Gewinnen konnten nur die grossen Shops: Dies bestätigt jetzt eine Studie, welche die ZHAW mit dem Payment-Spezialisten Nexi Schweiz erarbeitet hat.
Die «Onlinehändler-Befragung 2023» Sie wurde vom E-Commerce Labs am Institut für Marketing Management der ZHAW in Kooperation mit dem Zahlungsanbieter Nexi und weiteren Unternehmen und Organisationen erstellt. An der repräsentativen Onlinebefragung im vergangenen Jahr haben rund 600 Onlineshops teilgenommen, davon 440 aus der Schweiz.
«Die Verschiebung vom stationären Handel zum E-Commerce hat sich deutlich abgeflacht», sagt Marianne Bregenzer, Country General Manager von Nexi Schweiz. Über die Hälfte der in der Schweiz tätigen Onlinehändler verkaufen ihre Ware auch in einem physischen Geschäft, das sie «als umsatzrelevant einstufen».
  • Studie: Der Onlinehandel kriegt bald wieder richtig Schwung
Dabei navigieren die Händler auf immer mehr Kanälen: 60 Prozent nutzen für den Vertrieb neben ihrem eigenen Shop auch digitale Markplätze, drei Viertel Social Media Plattformen. Für ein paar ist inzwischen auch Social Commerce wichtiger geworden.
Doch je mehr Kanäle genutzt werden, desto mehr Probleme beim Handling gibt es, vor allem bei der IT.

Click & Collect bleibt

Bei jedem zweiten Händler kann man online bestellen und die Ware dann im Laden abholen oder beim Pick-up bezahlen. Bei fast der Hälfte der Händler kann man Produkte, die man zurückgeben möchte, auch in den Laden bringen. Click & Collect, das vor allem in den Corona-Lockdown wegen der Abstandregelung Aufwind erhielt, hat sich also gehalten.
Die Studie fühlt aber den Händlern nicht nur bei der Distribution auf den Puls, sondern auch bei der Preissensibilität. 80 Prozent der Online-Anbieter sorgen sich wegen wachsender Konkurrenz und vor allem wegen dem Preisdruck von mehreren Seiten.
Die Onlinehändler verfügen dabei nicht über ein so grosses Marketingbudget, um ihre Plattform oder ihren Laden (oder beides) bekannter zu machen. Trotzdem müssen sie investieren, «um ihren Kundinnen und Kunden ein Gesamterlebnis zu bieten, mit dem sie internationale Pure-Online-Player auf Distanz halten können», sagt Bregenzer.
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