Wenig Schwung im Schweizer Detailhandel
Vor allem die inländischen Online-Anbieter gerieten im ersten Halbjahr unter Druck.
10.07.2024Bild: Marcus Loke on Unsplash von: on Unsplash«Herausfordernd», «schwierig», «dunkle Wolken»: Mit solchen Worten umschreibt die Swiss Retail Federation die Branchenentwicklung im ersten Halbjahr. Oder anders: Vermutlich gab es im Detailhandel Umsatzrückgänge. Dies deutet die Halbjahresauswertung des Branchenverbandes zu den Debit- und Kreditkartentransaktionen an.
Das erste Quartal konnte zwar noch an die Wachstumszahlen von 2023 anknüpfen – dies insbesondere dank gutem Schwung im stationären Lebensmittelhandel. Im zweiten Quartal folgten dann aber stagnierende bis rückläufige Umsatzzahlen.
Besonders stark unter Druck geriet dabei der inländische Onlinehandel. Für das erste Halbjahr 2024 erwartet die Swiss Retail Federation einen Rückgang von rund drei Prozent gegenüber der Vorjahresperiode – wobei Multimedia, Bürobedarf, Do it yourself sowie Uhren und Schmuck besonders betroffen waren.
Auch im stationären Handel war es ein schwieriges zweites Quartal. Im Lebensmittelhandel ging die Wachstumsdynamik stark zurück. Und der stationäre Handel als Ganzes habe stagniert, da im Non-Food-Bereich starke Umsatzeinbrüche bei Kleidern und Schuhen, bei Freizeit und Hobby sowie bei Multimedia einsetzten.
«Über das gesamte erste Halbjahr hinweggesehen, hievt das Food-Segment den stationären Handel dennoch in ein leichtes Plus», fasst die Swiss Retail Federation zusammen.
Zugleich habe auch der Einkaufstourismus gegenüber Vorjahr an Dynamik verloren. Allerdings: Die Beliebtheit des Einkaufs ennet der Grenze scheine sich «auf hohem Niveau einzupendeln». Zugleich konnten Firmen wie Temu weiter stark zulegen.
Die Swiss Retail Federation erwartet also für 2024 einen Verlust des Schweizer Detailhandelsertrags durch Einkaufstourismus in einer Höhe von über 10 Milliarden Franken, davon rund 2,5 Milliarden Franken im Onlinebereich.
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