So gross ist die Zwickmühle für Preiserhöhungen

Die Beschaffungskosten steigen, aber die Unternehmen können das nur begrenzt weitergeben – genauer: nur etwa zu 50 Prozent. So Daten aus Deutschland.

21.11.2022
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Symbolbild von: on Unsplash
Die Unternehmen geben ihre gestiegenen Einkaufspreise teils nur langsam und unvollständig an ihre Kunden weiter: Dieser Sachverhalt ist ja bekannt.
Aber in Deutschland hat nun das Wirtschaftsinstitut Ifo herausgearbeitet, wie gross die Anteile sind – und woran es liegt, wenn es nicht geschieht.
Insgesamt 6'500 Unternehmen aus allen Branchen wurden dazu im Oktober befragt. Konkret war die Frage: In welchem Ausmass (in Prozent) haben sie die gestiegenen Einkaufs- und Produktionskosten bereits an ihre Kunden weitergegeben? Und inwieweit planen sie, die Preisweitergabe in den nächsten sechs Monaten zu erhöhen?
Laut den Aussagen hatten die Firmen – Stand Oktober – ihre Einkaufspreise erst zu 34 Prozent durchgereicht. Und laut den Plänen wollen sie die Quote bis Frühjahr auf 50 Prozent erhöhen.
Am stärksten plant die Industrie, ihre höheren Einkaufspreise für Energie, Rohstoffe und Vormaterialien durchzureichen: 68 Prozent, so die Quote. Im Handel sind es 53 Prozent, bei den Dienstleistern nur 36 Prozent.
Und betrachtet man die Industrie wiederum en detail, so reicht die Spanne von 89 Prozent bei den Produzenten von Schuhen und Lederwaren bis zu 38 Prozent in der Getränkeherstellung.
Damit zeigt sich, dass die höheren Einkaufspreise selbst im April 2023 wohl erst etwa zur Hälfte weitegereicht sein werden. Als häufigsten Grund dafür, dass sie nun ihre Margen schmälern müssen, geben die befragten Firmen den Wettbewerbsdruck an. —

  • Isabel Gödl-Hanisch und Manuel Menkhof: «Inwieweit geben Unternehmen die gestiegenen Einkaufspreise an ihre Kunden weiter?», ifo, November 2022.

  • industrie
  • non-food
  • inflation
  • konjunktur
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