Zero-Covid-Delle bei Adidas
Der deutsche Sportartikel-Riese veröffentlicht eine Umsatz- und Gewinnwarnung fürs Gesamtjahr 2022.
27.07.2022Bild von: omar rezkallah on UnsplashDas zweite Quartal lief zwar besser als erwartet – dank einer guten Dynamik im Westen und einer Erholung in Asien. Aber in den letzten Wochen spürt Adidas nur zähe Fortschritte beim Geschäft in China. Deshalb rechnet der deutsche Sportartikel-Konzern nun damit, «dass aufgrund der anhaltenden umfangreichen Covid-19-Beschränkungen der Umsatz in China während des restlichen Jahres im zweistelligen Prozentbereich zurückgehen wird.»
Kurz: Adidas korrigiert seine Jahresprognose nach unten.
Für das Gesamtunternehmen erwartet das Management ein Umsatzwachstum 2022 «im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich». Die bisherige Prognose besagte, dass das Plus «im unteren Bereich der Spanne zwischen 11 und 13 Prozent» liegen wird.
Hinzu kommen «Initiativen zum Abbau der Überbestände» in China (also Preisnachlässe), womit auch die Erwartungen für die Marge sinken.
Immerhin: Rest der Welt solid
Bis zum Jahresende werde sich die Bruttomarge auf rund 49 Prozent belaufen, teilt Adidas mit. Die bisherige Prognose lag bei rund 51 Prozent. In der Folge wird die Guidance für die operative Marge 2022 von bisher 9,4 Prozent auf rund 7 Prozent gestutzt. Der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen dürfte einen Wert von 1,3 Milliarden Euro erreichen (bisherige Prognose: 1,8 bis 1,9 Milliarden).
Die gute Nachricht dazu: In den anderen Märkten bemerkte Adidas bisher keine nennenswerte Verlangsamung des Durchverkaufs seiner Produkte oder signifikante Stornierungen von Grosshandelsaufträgen. Allerdings enthält die angepasste Prognose auch eine potenzielle Verlangsamung der Konsumausgaben ausserhalb von China.
Laut vorläufigen Zahlen von Adidas stieg der Umsatz im zweiten Quartal um 4 Prozent. Dabei gab es starke zweistellige Zuwächse in Nordamerika und Lateinamerika, ferner Zuwächse im hohen einstelligen Prozentbereich in Europa, Nahost und Afrika; ohne die negativen Russland-Effekte hätte es hier ebenfalls ein zweistelliges Wachstum gesetzt. In Euro nahm der Umsatz um 10 Prozent auf 5,56 Milliarden zu.
Der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen betrug im zweiten Quartal 360 Millionen Euro (2021: 387 Millionen Euro).
- Zum Thema: Keine Delle bei Puma, im Gegenteil.
Artikel teilen
Loading
Comment
Home Delivery
Auch interessant
Orior: Sacha D. Gerber wird Finanzchef
Der ehemalige Emmi- und Calida-CFO löst im Januar Andreas Lindner ab.
Nespresso kann man auch aufs Brot streichen
In den USA bringt der Kaffeekapsel-Hersteller jetzt Honig und Sirup auf den Markt: Imagebildung durch Markenerweiterung.
Emmi: Stagnierender Umsatz, höhere Rendite
Insgesamt konnte der Milchverarbeiter im ersten Halbjahr mehr Produkte verkaufen.
Schluss mit der Tierquälerei: Zulassung für kultivierte Foie Gras in der Schweiz beantragt
Ein französisches Unternehmen will seine Entenleber-Pastete in ganz Europa und den USA ausrollen.
Wohnaccessoires: Depot beantragt Insolvenz
Der ehemaligen Migros-Deko-Tochter drohte in Deutschland offenbar die Zahlungsunfähigkeit.
Wenig Schwung im Schweizer Detailhandel
Vor allem die inländischen Online-Anbieter gerieten im ersten Halbjahr unter Druck.