«Circular Economy»: Europa droht ein Verpackungs-Chaos
Europas Verpackungs-Firmen fordern, dass Brüssel eingreift: Es brauche einen Kreislauf für Güter – nicht 27 verschiedene.
12.05.2022Sechzig Verbände aus der Verpackungs- und Logistik-Kette haben einen gemeinsamen Brief veröffentlicht: Sie fordern die Europäische Kommission auf, eine einzige Kreislaufwirtschaft zu schaffen – und nicht 27 getrennte Kreisläufe.
Das Problem: Diverse Staaten suchen auf diversen Wegen, den Kreislauf der Produkte und Verpackungen zu regulieren und ökologisch zu optimieren – Stichwort «Circular Economy». Doch die entsprechenden Verordnungen würden oft kurzfristig erlassen, seien widersprüchlich und stünden nicht im Einklang mit den Anforderungen des einheitlichen EU-Marktes, so das Schreiben.
Eine Folge: Einheitliche Verpackungen sind gar nicht möglich. Und statt schonender Wege müssen die Produkte je nach Land wieder umgepackt werden.
Dies habe obendrein «den gegenläufigen Effekt, dass Investitionen von anderen Aktivitäten zur Förderung der Nachhaltigkeit abgezogen werden müssen» – etwa von der Forschung für Öko-Design oder der Rückverfolgbarkeit von Daten im Interesse eines effizienteren Recycling.
Wo bleibt der Einheitsmarkt?
Hinter dem Schreiben stehen sechzig Verbände und Organisationen aus dem Packaging sowie aus so verschiedenen Bereichen wie Fruchtsaft-, Kosmetik-, Farben-, Kontaktlinsen- oder Werkzeug-Herstellung.
Kurz: Der Single Market sei bedroht durch eine zunehmende Fragmentierung im Verpackungsmarkt. «Kooperation statt einseitiger und unkoordinierter nationaler Maßnahmen ist sicherlich der beste Weg nach vorn», so der Appell.
«Transition to a Circular Economy and protection of the Single Market», 11. Mai 2022.
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