Bericht: Amazon will 1 Million Quadratmeter Warenlager aufgeben
Es wäre ein klarer Hinweis, dass der E-Commerce-Riese mit einem Rückgang des Geschäfts rechnet.
23.05.2022Dass Amazon «overbuilt» sei und zu viel Geld in den Bestand von Lagerhäusern und Logistikzentren gesteckt haben könnte – das deutete die Konzernspitze bei der Veröffentlichung der letzten Quartalszahlen selber an. Nun macht das Team um Präsident Jeff Bezos und CEO Andy Jassy offenbar ernst mit dem Abbau: Es sucht in grossem Stil den Ausstieg aus seinen Kapazitäten; sei dies durch Kündigung von Miet- und Leasingverträgen, sei dies durch den Versuch, Untermieter zu finden.
Dies meldet die Wirtschaftsagentur «Bloomberg» unter Berufung auf mehrere Beteiligte. Der Umfang wirkt auf den ersten Blick enorm: Bis zu 10 Millionen Quadratfuss will der E-Commerce-Gigant offenbar abgeben – alleine in seinen Standorten in New York, New Jersey, Südkalifornien und Georgia.
«Verbreitete Immobilienpraxis»
Das würde knapp 1 Million Quadratmetern entsprechen. Es wäre aber lediglich 5 Prozent der Warenlager-Kapazitäten, welche Amazon seit Ausbruch der Pandemie zugelegt hat, rechnet «Bloomberg» vor.
Eine Sprecherin stellt den Abbau denn auch als normales Vorgehen dar: «Untervermietung ist eine sehr verbreitete Immobilienpraxis. Sie ermöglicht uns, die finanziellen Verpflichtungen zu entlasten, welche mit einem Gebäude verbunden sind, das nicht mehr unseren Bedürfnissen entspricht. Untervermietung ist etwas, was viele etablierte Unternehmen tun, um ihr Immobilienportfolio zu verwalten.»
Europa wird nicht erwähnt. Hier besitzt oder mietet Amazon solche Zentren in 7 Staaten – in Grossbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Polen, Tschechien sowie in Deutschland; dort ist Amazon an 22 Logistik-Standorten präsent.
Insgesamt zeigen die Pläne allerdings doch auch, dass die Amazon-Spitze mit rezessiven Tendenzen zu rechnen scheint, die auch das E-Commerce-Geschäft spürbar absinken lassen.
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