Das sind die neuen Logistik-Kollegen bei Otto

Der deutsche E-Commerce- und Handels-Konzern startet eine Partnerschaft mit dem Roboter-Entwickler Boston Dynamics.

11.09.2023
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Von den Youtube-Filmli in den Logistik-Alltag: Modell «Spot» von Boston Dynamics  |  Bild: PD
Die deutsche Otto Group wird zur grössten Kundin des Roboter-Herstellers Boston Dynamic. Man werde in den nächsten zwei Jahren eine Flotte von Robotern des Modells Spot in gut zehn Logistikzentren einsetzen; diese hundeähnlichen Geräte sind mit lustigen Internet-Filmen weltweit bekannt geworden.
Obendrein wird Otto eine weitere Flotte von Stretch-Robotern des gleichen Herstellers in über zwanzig Versandzentralen installieren.
Modell «Spot» in einem Imagefilm von Boston Dynamics
«Die Vereinbarung kennzeichnet den ersten gemeinsamen Einsatz der beiden kommerziell erhältlichen Roboter von Boston Dynamics in dieser Grössenordnung», teilen die beiden Konzerne mit.
Der vierbeinige Roboter Spot ist etwa so gross wie ein mittelgrosser Schäferhund. Er soll bei Tunnelinspektionen und Wartungsaktivitäten für Betriebsanlagen unterstützen. Ferner wird er zur thermischen Überwachung, beim Ablesen von analogen Messgeräten und bei der Erkennung von Luft- und Gaslecks eingesetzt. Die «Roboter-Hunde» werden zudem Daten für die KI sammeln – so dass sie am Ende beispielsweise leichte Veränderungen in den Lagerregalen erkennen und deuten können. Mit dem Ziel die Otto-Logistikzentren sicherer zu machen.
Das Modell «Stretch» wiederum wurde zum Transport von Kisten entwickelt. Die Roboter werden ab 2024 mit der Entladung von Containern in zehn Sortieranlagen beginnen; bis Ende 2025 sollen sie in allen Logistik-Standorten zum Einsatz kommen.
Boston-Dynamics-Modell «Stretch» im Einsatz bei DHL in Memphis.
Die Otto Group und Boston Dynamics wollen in den nächsten Jahren auch in der Forschung und Entwicklung zusammenarbeiten, um weitere Anwendungsfälle für Spot- und Stretch-Roboter zu entwickeln.
Der Roboter-Hersteller Boston Dynamics, gegründet 1992 in Massachusetts, gehörte von 2013 bis 2017 Google, wechselte dann zur japanischen Softbank und ist seit 2020 im Mehrheitsbesitz Hyundai.
Für Otto ist die Zusammenarbeit mit den Amerikanern auch Teil einer Entwicklung, bei der Künstliche Intelligenz konzernweit ausgebaut werden soll. Man habe bereits über 100 potenzielle Nutzungsszenarien ausgemacht, sagte Logistik-Vorstand Kay Schiebuhr bei einem Pressegespräch dazu. Der Konzern hat ein Schulungsprogramm für KI und Robotik, an dem schon 10'000 gewerbliche Mitarbeiter teilgenommen haben.

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