E-Commerce: Wer zu viel zurückschickt, fliegt raus

Der schwedische Modehändler Boozt sperrt eine kleine Kundengruppe – weil sie zu viele Retouren verursacht.

5.06.2023
image
Was tun gegen Retouren? Die einen Händler akzeptieren sie stillschweigend (weil sie wissen, dass viele Kunden sonst abwandern würden); andere gehen mit Gebühren dagegen vor; dritte hoffen auf die heilsame Wirkung von Mindestbestellmengen.
Eine weitere mögliche Reaktion testet nun das schwedische Mode-Online-Anbieter Boozt: Er sperrt die Kundengruppe, die zu viele Retouren verursacht.

600 Lieferwagen

Konkret hat Boozt – ein Multi-Brand-Händler mit rund 2,1 Millionen Käufern pro Jahr – inzwischen rund 45'000 Kunden hinausgeworfen. Dies sagte Finanzchefin Sandra Gadd gegenüber dem «Svenska Dagbladet» – und sie erklärte dabei den Schritt mit den hohen Kosten und der unnötigen Umweltbelastung, die durch diese Kunden ausgelöst werden.
Die blockierten Personen machen rund zwei Prozent aller Kunden aus – sie generierten aber ein Viertel des gesamten Rückgabevolumens, so ein Sprecher von Boozt gegenüber «Business Insider»: «Durch die Pausierung dieser Konten und die Senkung unnötiger Retouren hat Boozt im Jahr 2022 etwa 791 Tonnen CO2 eingespart», rechnet das schwedische Unternehmen vor, «wodurch der Bedarf von etwa 600 Lieferwagen innerhalb eines Jahres entfällt.»
  • e-commerce
  • non-food
  • marketing
  • bekleidung
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Patrick Schmollinger ist Head of Central Europe bei Mammut

Der Schweizer Hersteller von Bergsportartikeln ernannte den bisherigen Verkaufschef von Uvex Sports zum Vertriebsleiter für die DACH-Länder und Italien.

image

Marc O'Polo führt Schweizer Filialen neu in Eigenregie

Der deutsche Modehändler mit schwedischen Wurzeln übernimmt die Schweizer Geschäfte vom bisherigen Distributionspartner Bollag-Guggenheim.

image

Die EU erschwert Greenwashing mit neuem Gesetz

Angaben wie «grün», «umweltfreundlich» oder «biologisch abbaubar» auf Packungen und in der Werbung werden verboten, wenn sie nicht eindeutig nachweisbar sind.

image

Produktentwicklung: KI ist besser als der Mensch – viel besser

Eine US-Business-School verglich die Entwicklung von Produktideen durch Menschen und durch ChatGPT. Das Resultat war sonnenklar.

image

Coop bündelt Nutrition unter der Regalmarke Vivavita

Der Detailhändler führt den Brand ein, um der Kundschaft den Einkauf von Vitaminpräparaten und Nahrungsergänzungsmitteln zu erleichtern.

image

Weil Rewe keine Aktionsflyer druckt, lesen Kunden die von Aldi und Lidl

Der Umstieg von Papierprospekten auf digitale Werbung beim deutschen Detailhändler treibt einen Teil der Kundschaft zu den Handzetteln der Konkurrenz.