Neues Energie-Ökosystem im Kanton Luzern – mit Emmi und Galliker
Der Milchverarbeiter und der Food-Transport-Spezialist planen mit den CKW und PanGas ein System zur Herstellung erneuerbarer Energie.
1.12.2022Teamwork: Peter Galliker (CEO Galliker Transport AG), Marc Heim (Leiter Emmi Schweiz), Martin Schwab (CEO CKW), Roger Britschgi (Managing Director PanGas, vlnr) – Bild: PD EmmiIn Dagmersellen soll in den nächsten Jahren neues «Energie-Ökosystem» entstehen. Dabei arbeiten Galliker, Emmi, die Linde-Tochter PanGas und die CKW zusammen.
In einer ersten Stufe – so der Plan – soll ein von CKW betriebenes Holzheizkraftwerk Wärme und Strom produzieren. Einen Teil des Stroms wird PanGas für die Herstellung von Wasserstoff für die LKW-Flotte von Galliker verwenden. Und Emmi nutzt die Energie aus dem Kraftwerk im Werk Dagmersellen für die Produktion von Frischkäsespezialitäten sowie Milchpulver.
Dabei liefert Emmi zugleich demineralisiertes Wasser aus der Produktion von Milchprodukten für die Wasserstoff-Herstellung.
Zusätzlich gewinnt PanGas aus dem Verbrennungsprozess grünes CO2 – beispielsweise für den Einsatz in der Nahrungsmittelindustrie.
Regional gefüttert
Das Holzheizkraftwerk wird im Vollausbau 100 GWh Strom und 130 GWh Wärme produzieren. Emmi nutzt rund 50 GWh der Wärme. Weitere mögliche Abnehmer sind die örtliche Industrie sowie Wärmeverbunde in den umliegenden Dörfern.
Das Kraftwerk soll soweit möglich mit regionalen Waldhackschnitzeln und Altholz betrieben werden. Dafür sind bis zu 200'000 Tonnen Holz pro Jahr notwendig.
200 Millionen Franken
Galliker hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 CO2-neutral unterwegs zu sein. Seit 2020 betreibt der Logistiker aus dem Kanton Luzern sechs Wasserstoff-LKWs. Er will auch in Zukunft auf alternative Antriebe setzen, wobei Wasserstoff aus lokaler Produktion im Fokus steht. Auch für Emmi sei das Projekt in Dagmarsellen ein Meilenstein des angestrebten Netto-Null-Reduktionspfads, so die Mitteilung.
«Dieses im Verbund mit drei regional verankerten nationalen Partnern konzipierte einzigartige Energie-Ökosystem ermöglicht eine nachhaltigere Produktion unserer Milchprodukte und verringert unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen», sagt Marc Heim, der Leiter von Emmi Schweiz.
Die vier Unternehmen planen, dabei rund 200 Millionen Franken zu investieren. Sie rechnen mit einer Inbetriebnahme frühestens im Jahr 2027.
Artikel teilen
Loading
Comment
Home Delivery
Auch interessant
Nespresso kann man auch aufs Brot streichen
In den USA bringt der Kaffeekapsel-Hersteller jetzt Honig und Sirup auf den Markt: Imagebildung durch Markenerweiterung.
Migros Bio: Wo die Knospe drauf ist, ist Schweiz drin
Ausländische Bio-Angebote werden nicht mehr mit dem bekannten Knospen-Signet ausgezeichnet.
Emmi: Stagnierender Umsatz, höhere Rendite
Insgesamt konnte der Milchverarbeiter im ersten Halbjahr mehr Produkte verkaufen.
Einst Migros, jetzt Coop: Transgourmet schluckt Saviva
Der Gastro-Zulieferer wird mit allen Mitarbeitern von der Coop-Grosshandels-Tochter übernommen.
Schluss mit der Tierquälerei: Zulassung für kultivierte Foie Gras in der Schweiz beantragt
Ein französisches Unternehmen will seine Entenleber-Pastete in ganz Europa und den USA ausrollen.
Passugger holt Jungunternehmer in Geschäftsleitung
Der 29-jährige Thomas Schreiber aus Chur ist regional verwurzelt – und soll zugleich zukunftsorientierte Denkweisen einbringen.