So arbeitet man bei On in Zürich

Es gibt «Dörfer», einen Indoor-Garten und ein veganes Restaurant: Einblicke in das Hauptquartier der umstrittenen Sportschuh-Firma.

23.06.2022
letzte Aktualisierung: 2.07.2024
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Ausgangspunkt: Die «Piazza» im Erdgeschoss   |   Bild: PD
Die Sportartikel-Firma On war ja zuletzt im Gerede – gewaltige Margen, Schweizerfahne im Branding von «Made in Vietnam»-Schuhen, speziell hohe Preise für die Schweiz (mehr etwa hier). Was dabei am Ende alles herausschaut zeigt das neue Headquarter, das On letztes Jahr in Zürich eröffntee.
On Labs – so der Name – «setzt den Standard für die Zukunft des Arbeitens», verkündete das Unternehmen zur Einweihung. Das Gebäude wird auch «Innovations Campus» genannt und bietet Platz für 1'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Der Hochhaus in Zürich-West ist für On nun das Zentrum für Produktentwicklung und Design – sowie für Innovationen aller Art. Entsprechend sollen Haus und Einrichtung die Kreativität fördern und den Austausch fördern.
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17 Stockwerke: On-Hauptquartier an der Förrlibuckstrasse in Zürich   |   PD
«Niemand kehrt nur für einen Tisch zurück ins Büro», sagt Mitgründer David Allemann. «Bei On Labs steht die soziale Interaktion in unserem diversen Team im Zentrum. Denn indem wir gemeinsam unsere Kultur leben, bleiben wir kreativ und innovativ.»
Zugleich sollen die Räume – entwickelt von Architekten aus Stockholm und Zürich – die Designhandschrift von On spiegeln.
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«Trail»: Der Weg nach oben   |   PD
Im neuen Gebäude führt ein «Trail» in Form von verschiedenen Treppen bis ins 17. Stockwerk – quer durch einzelne «Dörfer». Dort erwartet die Wanderer durchs Gebäude immer wieder Besonderheiten.
Festgelegte Sitzplätze und Arbeitsstationen gibt es nicht. Aber jedes Team-Mitglied ist so einem «Dorf» zugeordnet, das sich über drei Stockwerke erstreckt und circa 250 Angestellte umfasst.
«Durch bewusste Überpopulation dieser Dörfer wird das Ausbrechen aus den eigenen Stockwerken und der Austausch mit anderen gefördert», erklärt das Unternehmen weiter.
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Über eine «Piazza» betritt man das Gebäude. Im Erdgeschoss befindet sich neben einer Kaffeebar auch ein veganes Firmen-Restaurant – laut On-Angaben das erste in Europa.
Die unteren Stockwerke widmen sich dann gemeinsamen Aktivitäten sowie dem Besucher-Kontakt. Es gibt Räume für Indoor-Sport, für Meetings und Veranstaltungen.
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Die Bibliothek   |   PD
Auf den restlichen Stockwerken befinden sich dann die eigentlichen Arbeitsplätze. Mit dabei: eine Bibliothek sowie eine Kunstinstallation aus einem echten Baum und ein Indoor-Garten.
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Ein Store, der auch für Veranstalten genutzt werden kann   |   PD
Teil des neuen Areals ist auch der erste On-Flagship-Store in Europa; dessen Verkaufsfläche beträgt 350 Quadratmeter. Die Wände und Einrichtungsgegenstände können auch für Events umgestaltet werden.
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Der Zürcher Flagship Store von On von aussen   |   PD

On auf dem Weg des Bitcoin

Die On Holding ist ein Phänomen: Der Börsengang im September 2021 war spektakulär, wobei half, dass das Zürcher Unternehmen mit Roger Federer einen überzeugenden Gross-Investor aufweisen konnte. Die Aktie stieg nach dem Start an der New Yorker Börse rasch und deutlich an. Am 17. November 2021 erreichte sie mit einem Kurs von 51,45 Dollar ihren Höchststand.
Seither rutscht sie fast stetig ab – und selbst die Veröffentlichung überraschend guter Verkaufszahlen im Mai konnte den Abstieg nicht bremsen. Die Einbusse seit dem All-Time-High beträgt 66 Prozent.
Interessant ist der Vergleich mit dem zuletzt viel geprügelten Bitcoin. Die Kunst-«Währung» erreichte fast zeitgleich mit der On-Aktie ihren Höhepunkt: Am 8. November 2021 stand sie bei 67'580 Dollar. Nach dem Krypto-Crash der letzten Wochen notiert sie nun um 69 Prozent tiefer. Ein Rückschlag in fast gleichem Ausmass wie die Schweizer Sportschuh-Firma.
Was zeigt, wie sehr das spekulative Element auch bei jungen Fitness-Mode-Marken jüngst noch den Kurs prägte.
Immerhin liegt bei On ein Unternehmensgewinn zugrunde. Das Ebitda betrug im letzten Jahr 96,4 Millionen Franken bei 725 Millionen Franken Umsatz.

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