Procter & Gamble macht Abschreiber bei Gillette
Der Fall zeigt, wie auch starke Markenprodukte an die Preisdecke stossen.
7.12.2023Würden Sie fast 40 Franken für ein 25er-Set an Mach3-Rasierklingen bezahlen, beispielsweise bei Otto's oder bei Galaxus, wenn es bei Temu ein ganz gleiches Rasierer-Set mit 3-Lagen-Klingen für 8 Franken gibt?
Eben. Das Beispiel zeigt, dass das Rasierergeschäft an sich nicht einfach ist – und vor allem, dass die Zeiten vorbei sind, wo Gillette weltweit fast identisch hohe Preise für seine Rasierer und Klingen durchsetzen konnte. Heute sind diese Produkte eher ein Beispiel dafür, wie auch ein starkes Markenprodukt bei den Preiserhöhungs-Runden an der Decke anstösst.
Procter & Gamble, das Mutterhaus von Gillette, muss jedenfalls nun einen grösseren Abschreiber auf seine Rasierermarke vornehmen. Wie Finanzchef André Schulten an einer Konferenz in New York bekannt gab, wird der FMCG-Riese in den nächsten zwei Jahren bei Gillette Wertberichtigungen durchführen.
P&G hatte die Marke 2005 für stattliche 57 Milliarden Dollar gekauft – es war damals die grösste Akquisition in der Konzerngeschichte.
2019 folgte dann der erste Abschreiber, der Wert von Gillette in den Konzernbüchern musste um 8 Milliarden Dollar gesenkt werden. Damals wurde der Schritt mit Währungsschwankungen erklärt, oder anders: P&G konnte die Umsätze, die es international mit den Rasierern verdient, nicht mehr so stark in Dollar ausweisen, und die sinkenden Währungserträge nicht einfach durch höhere Preise abfedern.
Diesmal dürfte sich der Abschreiber im Bereich von 1 Milliarde bewegen. CFO André Schulten nannte erneut Wechselkurseffekte als Grund, ferner höhere Zinsen. Allerdings sei die Marke Gillette weiterhin stark: Der Konzern erwarte in den nächsten Jahren ein jährliches Umsatzwachstum von etwa 5 Prozent.
Artikel teilen
Loading
Comment
Home Delivery
Auch interessant
Möbel: Neuer Chef für Horgenglarus
Josef Kaiser wird im Juli Marc Huber als CEO ablösen.
Schon wieder: El Tony Mate ist Marke des Jahres
Zum ersten Mal konnte eine Marke beim Promarca-Preis ein zweites Mal hintereinander gewinnen.
Rossmann plant forsches Tempo in der Schweiz
Der Drogerieriese liebäugelt auch mit der Übernahme einer kleineren Kette.
Neuer Chef für Nespresso Schweiz
Jean-Luc Valleix geht in den Ruhestand, Nestlé-Manager Nicolas Delteil ersetzt ihn.
Diese Standorte sucht Rossmann in der Schweiz
Der deutsche Drogeriemarkt-Konzern will in Shopping-Center, aber auch in Quartierzentren – und gern auch in ländliche Gegenden.
Jetzt offiziell: Nutella kommt vegan
Im Herbst wagt Ferrero einen Neu-Start des 60 Jahre alten Produkts.