Umstrukturierungen und Beauty-Flaute setzen Weleda zu

Der Umsatz ist 2022 um 2,6 Prozent gesunken, vor allem in der Sparte Naturkosmetik. Weleda-VR-Präsident und Banker Thomas Jorberg übernimmt das Ruder in der Geschäfsleitung.

27.04.2023
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Das neue Weleda Logistikzentrum in Schwäbisch Gmünd | Bild: PD Weleda / Michel Group
Weleda hat 2022 bei einem um 2,6 Prozent tieferen Umsatz und einen Verlust von über 6 Millionen Franken eingefahren. Der Baselbieter Hersteller von Naturkosmetik und Naturarzneimitteln litt unter der schwächelnden Konjunktur, einer Zurückhaltung der Konsumenten im Beauty-Bereich und der Schliessung des Produktionsbetriebs im französischen Hüningen bei Basel.
Der Gesamtumsatz der Weleda Gruppe nahm im vergangenen Geschäftsjahr um 44 Millionen auf 416 Millionen Franken um gut 10 Prozent ab. In Euro berechnet betrug der Rückgang 2,6 Prozent.

Naturkosmetik lief schlecht

Die beiden Geschäftsbereiche Naturkosmetik und Arzneimittel entwickelten sich unterschiedlich: Der Gesamtumsatz mit Naturkosmetik sank – in Euro gerechnet – um rund 5 Prozent, während jener mit Arzneimitteln um 7 Prozent stieg. Dieses Segment macht damit neu über 20 Prozent des Gesamtvolumens aus.
Weiterhin entfällt rund die Hälfte des gesamten Umsatzes auf die DACH-Länder Deutschland, Österreich und die Schweiz. Hier musste Weleda allerdings einen Rückgang von 5 Prozent hinnehmen. Die Verkäufe stiegen nur in den Regionen ausserhalb DACH und Frankreich – um 3 Prozent.
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Die Restrukturierung am französischen Standort in Hüningen, wo Weleda seit April 2023 keine industriell hergestellten Arzneimittel mehr herstellt, hat bis Ende März 2023 insgesamt 129 Stellen gekostet. Zusammen «mit dem Umsatzrückgang der Naturkosmetiksparte und inflationsbedingten Kostensteigerungen» sei dies der Hauptgrund für den Rückgang des konsolidierten Betriebsergebnisses (EBIT) auf minus 3 Millionen Franken.

Neuer Geschäftsleitungsvorsitzender

Mit Thomas Jorberg hat Weleda im vergangenen März die Position des Vorsitzenden (Executive Chair) mit dem bisherigen Präsidenten des Weleda-Verwaltungsrates intern neu besetzt. «Mit diesem Schritt möchten wir den integrierten Blick über alle Ressorts stärken», wird Jorberg zitiert, der bis 2022 Vorstandssprecher der GLS-Bank war.
Gerade in der aktuell herausfordernden Situation sei es wichtig, Weleda mit ganzheitlichem Blick zu führen, so Jorberg. Die Position des Executive Chairs werde er zunächst für zwei Jahre innehaben, solange die Rekrutierung und Einarbeitung eines CEO andauert.
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