Unilever und Beiersdorf erhöhen Umsatzprognose
Den grossen Konsumgüterkonzernen gelingt es, die höheren Kosten recht ungefiltert weiterzugeben.
27.10.2022Preiserhöhungen möglich: Nivea-Haus in Hamburg | Bild: PDSowohl Unilever als auch Beiersdorf veröffentlichten an diesem Donnerstag ihre Ergebnisse im dritten Quartal – und beide überraschten positiv. Vor allem: Beide geben sich jetzt optimistischer als noch vor einigen Wochen; sie korrigierten ihre bisherigen Umsatzerwartungen für 2022 nach oben.
Unilever erwartet nun, dass seine Umsatz im laufenden Jahr um über 8 Prozent höher liegen werden als 2021; zuvor hatte der Mutterkonzern von Knorr, Dove, Magnum oder Domestos ein Plus im Rahmen von 4,5 bis 6,5 Prozent prognostiziert.
Die Verkäufe des Unilever-Konzerns stiegen im letzten Quartal um knapp 11 Prozent auf 15,8 Milliarden Euro, was über den Erwartungen der Experten lag. Allerdings: Die Entwicklung lag auch im Rahmen der Inflation – die Volumina sanken minim. Unilever gelang es aber, seine höheren Beschaffungskosten gut weiterzureichen. Laut den Angaben im Quartalsbericht erhöhte der Konzern seine Preise im Schnitt um 12,5 Prozent.
Beiersdorf wuchs in ganz ähnlichem Rahmen. Der deutsche Hersteller von Marken wie Nivea, Hansaplast, 8x4 oder La Prairie erhöhte die Umsatzzahlen in den ersten neun Monaten 2022 organisch um 11 Prozent. Die Hauptmarke Nivea war mit einem Plus von 10,8 Prozent in diesem Rahmen.
Fürs Gesamtjahr sagt die Konzernspitze in Hamburg nun ein organisches Wachstum von 9 bis 10 Prozent im Konsumgüter-Bereich voraus; die Klebeband-Tochter Tesa sollte um 7 bis 9 Prozent zulegen. Zuvor hatte Beiersdorf Umsätze im mittleren einstelligen Prozentbereich erwartet.
«Beiersdorf sieht sich auf dem richtigen Weg bei der Preisgestaltung, forciert einen positiven Produktmix und treibt Initiativen für Effizienzen weiter voran», so die Mitteilung: «Daher bekräftigt der Konzern die Annahme einer leichten Steigerung der operativen EBIT-Umsatzrendite des laufenden Geschäfts ohne Sondereffekte im Unternehmensbereich Consumer gegenüber dem Vorjahresniveau.»
Artikel teilen
Loading
Comment
Home Delivery
Auch interessant
Nespresso kann man auch aufs Brot streichen
In den USA bringt der Kaffeekapsel-Hersteller jetzt Honig und Sirup auf den Markt: Imagebildung durch Markenerweiterung.
Emmi: Stagnierender Umsatz, höhere Rendite
Insgesamt konnte der Milchverarbeiter im ersten Halbjahr mehr Produkte verkaufen.
Schluss mit der Tierquälerei: Zulassung für kultivierte Foie Gras in der Schweiz beantragt
Ein französisches Unternehmen will seine Entenleber-Pastete in ganz Europa und den USA ausrollen.
Wohnaccessoires: Depot beantragt Insolvenz
Der ehemaligen Migros-Deko-Tochter drohte in Deutschland offenbar die Zahlungsunfähigkeit.
Wenig Schwung im Schweizer Detailhandel
Vor allem die inländischen Online-Anbieter gerieten im ersten Halbjahr unter Druck.
Passugger holt Jungunternehmer in Geschäftsleitung
Der 29-jährige Thomas Schreiber aus Chur ist regional verwurzelt – und soll zugleich zukunftsorientierte Denkweisen einbringen.