Vetropack-Fabrik in St. Prex droht Schliessung

Rund 180 Beschäftigte wären betroffen. Danach würde der Glasverpackungs-Hersteller die Schweizer Kunden aus den Nachbarländern beliefern.

7.03.2024
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Industrie in Weinbau-Gebiet: Das Vetropack-Werk am Genfersee  |  Bild: PD
Die Fabrik in St-Prex im Waadtland ist eine Art Geburtshaus von Vetropack, der Konzern entstand aus der 1911 hier gegründete Verrerie. Und hier ist auch noch der rechtliche Sitz des Glas- und Verpackungskonzerns. Doch der Standort ist akut bedroht.
Trotz Investitionen über 50 Millionen Franken seit 2010 leidet das Schweizer Werk «unter seiner zu geringen Grösse, den Beschränkungen durch die Lage inmitten eines stark bebauten Gebiets sowie der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit in einem deutlich härter gewordenen Marktumfeld».
Und nun muss die Vetropack-Konzern eine Grundsatz-Entscheidung fällen: Die heutige Schmelzwanne wegen des Alters ersetzt werden – was rund 30 Millionen kosten würde. «Eine solche Investition ist wirtschaftlich unter den gegebenen Rahmenbedingungen aber nicht darstellbar», so das Fazit bei Vetropack.
Das heisst: St-Prex droht die Schliessung. Und so wurde heute ein Konsultationsverfahren eingeleitet. «Das ist für uns eine schwierige Situation. St-Prex ist unsere einzige Glasproduktion im Schweizer Markt und wir sind uns der Bedeutung einer möglichen Schliessung insbesondere für unsere Mitarbeitenden am Standort sehr bewusst», lässt sich Verwaltungsratspräsident Claude Cornaz zitieren.

Belieferung aus Nachbarländern

Man sei offen für jeden realistischen Vorschlag, der es erlaubt, Kündigungen zu vermeiden oder zu begrenzen und gegebenenfalls ihre Auswirkungen abzumildern.
Das tönt bereits sehr absolut. Allerdings sagt Vetropack-CEO Johann Reiter auch: «Die Schliessung der Fabrik wäre die letzte Option. Sie kommt für uns nur dann in Frage, wenn wir langfristig keine Möglichkeiten mehr sehen, die Leistung des Standorts zu verbessern und seine Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.»
Mit Glasverpackungen aus St-Prex generiert Vetropack rund 40 Prozent der Umsätze mit Schweizer Kunden. Diese würden bei einer Schliessung künftig von anderen Vetropack-Werken in den Nachbarländern beliefert – insbesondere aus Österreich und Italien.
Die Schliessung könnte in der zweiten Jahreshälfte 2024 erfolgen – womit auch ein Grossteil der rund 180 Arbeitsplätze in der Gemeinde am Genfersee verschwinden dürfte. Insgesamt beschäftigt Vetropack rund 4000 Personen.
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