Wegen Credit Suisse: Migros klagt gegen den Bund

100 Millionen lösten sich wegen eines Federstrichs der Finma in Luft auf. Das will die Migros-Pensionskasse nicht akzeptieren.

21.04.2023
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Das Credit-Suisse-Debakel schädigte auch die Migros. Wie Finanzchefin Isabelle Zimmermann Ende März vor den Medien ausführte, verlor die Migros-Pensionskasse deswegen rund 110 Millionen Franken: 10 Millionen Franken verschwanden durch die Werteverluste bei CS-Aktien. Und 100 Millionen lösten sich in Luft auf, weil die A1-Obligationen («CoCo-Bond») der Credit Suisse entwertet wurden.
Und darum geht es. Wie die «Neue Zürcher Zeitung» und der «Tages-Anzeiger» nun melden, geht eine Gruppe von Anlegern deswegen gegen den Bund vor. Mit dabei: die Migros.
Entwertet wurden jene 100 Millionen Franken, weil die Behörden – konkret: die Finanzaufsicht Finma – die Credit Suisse unter Berufung auf das Notrecht anwiesen, die so genannten AT1-Obligationen abzuschreiben. Total hatte die Serbelbank solche Papiere im Wert von 16 Milliarden Franken ausstehend.
Dass Aktionäre noch einen Wert erhalten, während Obligationen per Federstrich vernichtet werden: Dies war ein ungewöhnlicher Schritt, und es war klar, dass sich die Gerichte damit beschäftigen müssen. Nun nahm die US-Anwaltskanzlei Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan den Ball auf und kündigte an, den Entscheid vor dem Bundesverwaltungsgericht in St. Gallen anzufechten. Laut NZZ und «Tages-Anzeiger» gewann die Kanzlei – neben der Migros – andere Investoren, die zusammen AT1-Papiere im Wert von 4,5 Milliarden halten, also knapp ein Drittel des vernichteten Kapitals.
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