Zalando versus Inditex: Welche E-Commerce-Plattform macht es besser?
Ein kleiner Effizienz-Test im europäischen Mode-Online-Handel.
18.08.2022Site von Zara in der Schweiz | ScreenshotWer macht es besser im europäischen Online-Kleiderhandel? Ein interessantes Duell illustriert das spanische Fachmedium «Modaes». Es verglich den heimischen Multichannel-Moderiesen Inditex mit dem deutschen Online-Modekönig Zalando.
Dazu nahm es einerseits die Anzahl Besuche, andererseits die Online-Umsätze und errechnete daraus die Verkaufssumme pro Visit.
Ein Ergebnis: Bei Zalando betrug der Wert letztes Jahr 1,39 Euro, bei Inditex – dem Mutterkonzern von Zara oder Massimo Dutti – lag er bei 1,21 Euro (die Werte mögen tief wirken, aber diese Sichtweise berücksichtigt eben auch alle Besucherinnen und Besucher, die gar keinen Kauf tätigen).
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Zalando wird also gezielter für Käufe angesteuert als der traditionelle(re) spanische Bekleidungskonzern. Es kann die Besuche besser ummünzen.
Oder anders: Hier zeigt sich ein gewisser digitaler Startvorteil des reinen Online-Anbieters.
- Quelle: «Zalando vuelve a batir a Inditex en ventas por visita, pero con un ratio en mínimos», in: «Modaes», August 2022.
Euro pro Click: Diese Messweise zeigt in etwa die Effizienz der Seiten auf, unabhängig von der konjunkturellen Entwicklung oder vom Wachstum. Beide Konzerne erzielten in den letzten Jahren stabile Online-Zuwächse; beide sind ähnlich breit und haben einen durchaus vergleichbaren Appeal – Inditex dabei verteilt auf mehrere Marken wie zara.com, massimodutti.com, pullandbear.com, bershka.com.
Zum Vergleich fügte «Modaes» auch die Entwicklung von Asos hinzu, also des grössten britischen Online-Kleidershops mit Fast-Fashion-Einschlag.
Die langfristige Entwicklung zeigt, dass sich die Effizienz der verschiedenen Anbieter über die Jahre angeglichen hat. Inditex konnte höhere Erträge pro Besuch erzielen, Zalando wiederum holte mit einer steigenden User-Zahl eher weniger Euro pro Besuch.
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