Bier-Gigant wollte Dünnbier-Riese werden. Doch das klappt nicht.

AB InBev hat das Ziel, seinen Anteil von Bieren mit wenig oder gar keinem Alkohol auf 25 Prozent zu steigern. Zwischenstand nach 7 Jahren: «Wir sind aus der Spur geraten».

27.05.2022
image
Nischengeschäft: Alkoholfreies «Bud»-Bier   |   Bild: PD
Im Jahr 2015 setzte sich das Management von Anheuser-Bush – heute bekannt als AB InBev – eine ehrgeizige Vorgabe: Bis in zehn Jahren soll der Anteil der Biere ohne beziehungsweise mit wenig Alkohol mindestens 25 Prozent der Konzernverkäufe betragen.
Nun scheint offensichtlich, dass der belgische Weltmarktführer des Braugeschäfts das Ziel verfehlen wird.
Dies sagte Ezgi Barcenas, der Chief Sustainability Officer des Mutterkonzerns von Marken wie Budweiser, Corona, Beck's und Spaten-Löwenbräu, gegenüber der Nachrichtenagentur «Reuters». Man sei «off track», so Barcenas: Bislang liege der Anteil der alkoholfreien Marken und der Dünnbiere bei insgesamt 6 Prozent.
Ein Hauptgrund liegt offenbar in der Übernahme von SAB Miller (Foster's, Pilsner Urquell), die kurz nach der Selbstverpflichtung 2015 vollzogen wurde. Damit habe sich die «commercial strategy» des gesamten Konzerns verschoben.

Jedes Land trinkt anders

Bereits vor knapp zwei Jahren, im September 2020, hatte AB InBev angedeutet, dass man die Gesundheitsziele nur schwerlich erreiche: «Wir haben signifikante Fortschritte gemacht, aber wir müssen noch einen weiten Weg gehen», hiess es damals zum 25-Prozent-Ziel. «Wir stellen fest, dass die Wurzeln des schädlichen Alkoholkonsums so einmalig und so verschiedenartig sind wie die mehr als 50 Länder, in denen wir tätig sind.»
Aber auch die Zahlen respektive Verhältnisse in der Schweiz zeigen deutlich, weshalb der Weg zum Ziel von AB InBev noch weit ist: Hierzulande wuchs der Absatz alkoholfreier Biere in den letzten Jahren zwar stetig. Aber ihr Anteil liegt immer noch bei bloss 3 Prozent aller konsumierten Biere.
  • food
  • industrie
  • getränke
  • esg
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Hero greift in Grossbritannien zu

Die Lenzburger übernehmen Delicously Ella – und wollen der jungen britischen Marke ins globale Geschäft verhelfen.

image

Die Firma Zweifel emanzipiert sich von der Kartoffel

Aus «Zweifel Pomy-Chips» wird «Zweifel Chips & Snacks AG». Denn Zweifel ist auch süss und für vielfältige Snacks zu haben.

image

Aldi Suisse: Back to the Kerngeschäft

Der Discounter strafft sein Angebot an Non-Food-Produkten beziehungsweise –Aktionen.

image

Orior: Sacha D. Gerber wird Finanzchef

Der ehemalige Emmi- und Calida-CFO löst im Januar Andreas Lindner ab.

image

Migros Bio: Wo die Knospe drauf ist, ist Schweiz drin

Ausländische Bio-Angebote werden nicht mehr mit dem bekannten Knospen-Signet ausgezeichnet.

image

Emmi: Stagnierender Umsatz, höhere Rendite

Insgesamt konnte der Milchverarbeiter im ersten Halbjahr mehr Produkte verkaufen.