Aldi Suisse hebt Standard für Bio-Gemüse an

Mehl aus Schlachtabfällen darf im Bio-Programm «Retour aux sources» von Aldi Suisse nicht mehr zur Gemüsedüngung verwendet werden.

12.10.2023
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Gemüseanbau für Aldi Suisse | Bild: PD Aldi Suisse
Aldi Suisse hat die Anforderungen für Gemüse aus seinem Bio-Programm «Retour aux sources» erhöht und seinen Produzenten den Einsatz von Düngemittel aus Schlachtabfällen wie Blut-, Feder-, Horn- und Knochenmehle verboten. Denn diese würden «in der Regel aus der konventionellen Tierhaltung» stammen, schreibt der Retailer in einer Medienmitteilung.
Statt der Tiermehle aus Schlachtabfällen, die bei anderen Bio-Label wie der Knospe von Bio Suisse erlaubt sind, würden die Aldi-Produzenten Kompost, Gründüngung oder pflanzlich-biologische Handelsdünger verwenden.
«Die Verwendung konventioneller Schlachtabfälle ist vielen Konsumentinnen und Konsumenten nicht bekannt», lässt Jérôme Meyer, Country Managing Director von Aldi Suisse, verlauten. Aldi schaffe nun Transparenz, damit die Konsumenten die Wahl hätten.
Aldi und Bio-Suisse
David Hermann von der Bio-Suisse-Medienstelle entgegnet gegenüber Konsider, dass die Schlachtabfälle eine wichtige Ressource seien und als Bestandteil des Düngers für den Gemüseanbau einen guten Verwendungszweck finden würden. «Die Forschung sucht nach Alternativen zu den Tiermehlen», ergänzt Hermann. Bisher gebe es aber keine Alternative, welche die mineralreichen Tiermehle ersetzen könnte.
Die tierischen Bestandteile von Bio-Dünger seien im Übrigen auch in anderen Ländern zum Einsatz im Biolandbau erlaubt, etwa in den grossen Gemüseanbauländern Italien und Spanien, so Hermann.
«So lange die Schweizer Landwirtschaft dadurch insgesamt nachhaltiger wird, tut die Aldi-Initiative uns nicht weh», meint Bio-Suisse-Sprecher Hermann gegenüber Konsider.
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