Alltagsinflation: Viele Lebensmittel wurden viel teurer
Die Preise für viele landwirtschaftliche Produkte stiegen in nur einem Jahr um 7 bis 20 Prozent.
18.04.2023Symbolbild: Gabrielle Ribeiro on Unsplash von: on UnsplashDie so genannte «gefühlte Inflation» in der Schweiz lag im März um 3,5 Prozent höher als im März 2022. Das zeigt der Comparis-Konsumentenpreisindex. Zum Vergleich: Die offizielle Inflation (Landesindex der Konsumentenpreise) stieg um 2,9 Prozent.
Dabei fällt auf, dass Grundnahrungsmittel wie Butter, Zucker, Margarine oder Speiseöle inzwischen massiv teurer sind als im Frühjahr vor einem Jahr – sie kosten bis zu 20 Prozent mehr. Milch, Käse, Eier, Brot, Mehl, Getreideprodukte und Früchte, Gemüse, Kartoffeln und Pilze wurden 7 bis 9 Prozent teurer.
Wie das? «Hohe Kosten für Energie, Futter- und Düngemittel sowie Ernteausfälle sorgen für hohe Lebensmittelpreise», sagt Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert: «Diese werden kaum rasch sinken.
Der Konsumentenpreisindex von Comparis wurde im Sommer 2022 lanciert. Der Zürcher Vergleichsdienst erarbeitet ihn in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungs-Stelle der ETH. Der Index misst die «gefühlte Inflation» der Bevölkerung. Dazu berücksichtigt er ausschliesslich die Preisentwicklung von regelmässig konsumierten Gütern wie Lebensmittel, Kleider und Medikamente. Ignoriert werden beispielsweise Mieten oder dauerhafte Güter wie Möbel.
Dass die Alltags-Teuerung im März dennoch recht mässig blieb, lag vor allem an Basiseffekten – also an Sonderfaktoren ein Jahr zuvor: Damals sprangen wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine die Preise für Heizöl und Treibstoffe drastisch nach oben; inzwischen haben sie sich wieder ermässigt.
Das bedeutet umgekehrt: «Einen Preisrückgang bei einer Mehrheit der Produktkategorien zeigen die aktuellen Daten noch nicht», so Dirk Renkert. Ebenfalls recht deutlich teurer waren im März beispielsweise auch die Preise für Damen- und Herrenbekleidung (plus 5,0 Prozent gegenüber März 2022).
Tendenziell tiefer waren indes die Preise für Telekommunikation (–3,4 Prozent), Medikamente (– 2,4 Prozent) sowie für nichtelektrische Geräte für die Körperpflege (-2,3 Prozent).
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