Bell trotzt dem garstigeren Umfeld – dank günstigeren Produkten
Der Gewinn stieg im ersten Halbjahr um 16 Prozent. Die Kundschaft griff vermehrt zu preisgünstigeren Sortimenten.
10.08.20237 Prozent organisches Wachstum beim Umsatz, der auf 2,2 Milliarden Franken stieg; ein um 16 Prozent erhöhter Reingewinn – der sich auf 47 Millionen erhöhte: Die Kennzahlen der Basler Bell Food Group für das erste Halbjahr 2023 lassen sich sehen.
Das Umfeld für den Fleischverarbeiter und Convenience-Anbieter Bell und seine Produkte sei «herausfordernd» gewesen: Inflation, «volatile Marktbedinungen» und der verregnte Frühling mit einem späten Start der Grillsaison prägten das erste Geschäftshalbjahr der Coop-Tochter. Dennoch hätten alle Geschäftsbereiche zum guten Ergebnis beigetragen, schreibt Bell.
Die Gründe dafür: der «breite Sortimentsmix» (soll heissen: die günstigeren Produkte verkauften sich trotz der Zurückhaltung der Kunden gut), Sparmassnahmen und Effizienzsteigerungen – aber auch «zeitnah umgesetzte Preiserhöhungen».
Geringeres Verkaufsvolumen bei Hilcona und Eisberg
Selbst die Bell-Tochter Hilcona, die für Convenience- und Plantbased-Produkte steht, bekam den Kaufkraftverlust der Kundschaft zu spüren: Die Nachfrage hat sich auch hier zu preisgünstigeren Produkten verschoben. Dennoch habe der Geschäftsbereich ein erfreuliches Ergebnis erzielt. Erholt hat sich der Bereich Food Service, etwa mit der Marke Eisberg, was den Erwartungen in der Nach-Covid-Zeit entspricht.
Allerdings: Sowohl bei Hilcona wie auch bei Eisberg sanken die Volumina. Die Umsätze wuchsen nur durch Preiserhöhungen.
«Solide» Entwicklung im zweiten Halbjahr
Im zweiten Halbjahr 2023 werde «die Teuerung wird weiterhin einen wesentlichen Einfluss auf den Geschäftsgang aller Geschäftsbereiche (...) haben», wird Bell-CEO Lorenz Wyss zitiert. Die Inflation und deren Einfluss auf die Kaufkraft der Bevölkerung würden das Konsumverhalten und damit die Nachfrage der Sortimente weiter beeinflussen. Dank des breiten Bell-Sortiments glaubt er, dass die Bell Food Group dennoch gut über die Runden kommen wird. «Insgesamt sind die Aussichten für einen soliden weiteren Verlauf des Jahres intakt.»
Artikel teilen
Loading
Comment
Home Delivery
Auch interessant
Patrick Schmollinger ist Head of Central Europe bei Mammut
Der Schweizer Hersteller von Bergsportartikeln ernannte den bisherigen Verkaufschef von Uvex Sports zum Vertriebsleiter für die DACH-Länder und Italien.
Schrumpflation: Auch Edeka plant Preis-Pranger
Die Idee von Carrefour zieht Kreise. Man wolle «die Kunden auf das Thema aufmerksam machen», heisst es in Deutschland.
Die EU erschwert Greenwashing mit neuem Gesetz
Angaben wie «grün», «umweltfreundlich» oder «biologisch abbaubar» auf Packungen und in der Werbung werden verboten, wenn sie nicht eindeutig nachweisbar sind.
Ricola ist in den USA mit einer Sammelklage konfrontiert
Die Packungsangaben auf dem Produkt «Nasal Care» des Schweizer Bonbonherstellers seien irreführend, bemängelt eine Klägerin aus Florida.
Zucker- und Junk-Food-Steuern stossen auf breite Ablehnung
Allerdings: Die Ablehnung in der Schweiz ist deutlich weniger breit als noch vor Kurzem…
Hero plant Schliessung des Werks in Lenzburg
Ein Konsultationsverfahren wurde eingeleitet. Etwa 55 Angestellte wären betroffen.