Bell Food Group wuchs deutlich stärker als die Inflation
Die Rentabilität des Fleischwaren- und Convenience-Food-Herstellers kam 2023 allerdings unter Druck.
7.02.2024Verpacken von Cervelats bei Bell | Bild: PDDie Bell Food Group erzielte im Geschäftsjahr 2023 einen Nettoerlös von 4,5 Milliarden Franken; währungsbereinigt bedeutete dies ein Umsatzwachstum um 5,5 Prozent.
«Unser Geschäftsmodell hat sich einmal mehr bewährt und als Garant für Stabilität erwiesen», kommentiert CEO Lorenz Wyss die Ergebnisse. Denn alle Geschäftsbereiche hätten einen Beitrag zum positiven Ergebnis geleistet.
Der Betriebsgewinn Ebit lag mit 165 Millionen Franken um 1,1 Prozent höher als im Vorjahr; was bedeutet, dass die Ebit-Marge leicht rückläufig war – sie erreichte 3,6 Prozent. Für Lorenz Wyss ist dies ein Hinweis, dass Bell seine Preiserhöhungen «gut begründet und massvoll» umsetzte.
Der Jahresgewinn lag am Ende bei knapp 130 Millionen Franken – und damit 1,4 Prozent über Vorjahr.
Schwer zu planen
Im Rückblick erinnert das Bell-Management an die unbeständigen Witterungsbedingungen, die sich auf die Einkaufskosten und die Planbarkeit in den Beschaffungsprozessen auswirkten. Auf der anderen Seite neigte die Kundschaft verstärkt zu günstigeren Sortimenten – und zum Einkaufstourismus. Beim trotzdem verbuchbaren Bell-Wachstum waren Geflügel und Seafood sowie Frischfleischgeschäft wichtige Treiber. «Als Leader im Grillsegment haben wir bei Bell Schweiz unseren Marktanteil weiter ausgebaut», kommentiert Wyss.
Dank weiterer Fortschritte im neuen Werk in Marchtrenk (Österreich) und Marktanteilsgewinnen in Rumänien und Ungarn wuchs der Geschäftsbereich Eisberg (Convenience-Salate). Andererseits war hier der Beschaffungsmarkt wege4n der Teuerung und der schwierigen Verfügbarkeit der pflanzlichen Rohmaterialien «herausfordernd», so der Bericht.
Der Bell-Geschäftsbereich Hilcona konnte Umsatzrekord vom Vorjahr übertreffen. Dies inbesondere dank starkem Wachstum bei ultra-frischen Produkten wie Birchermüesli, Mahlzeiten und Sandwiches. Auch der B2B-Bereich Food Service und das Industriekundengeschäft hätten sich erfreulich entwickelt. Das Veggie-Start-up «The Green Mountain» habe in diesem stagnierendem Umfeld Marktanteile gewinnen können.
Hügli konnte seine Marktposition 2023 ausbauen: Inzwischen habe sich dieser Bereich von den Ausfällen in den Pandemiejahren erholt.
Die Bell Food Group ist eine Herstellerin von Fleisch, Geflügel, Charcuterie, Seafood sowie Convenience und vegetarischen Produkte – mit Marken wie Bell, Eisberg, Hilcona und Hügli. Das Unternehmen ist mehrheitlich im Besitz von Coop und beschäftigt rund 13‘000 Personen.
Artikel teilen
Loading
Comment
Home Delivery
Auch interessant
Aldi Suisse: Back to the Kerngeschäft
Der Discounter strafft sein Angebot an Non-Food-Produkten beziehungsweise –Aktionen.
Orior: Sacha D. Gerber wird Finanzchef
Der ehemalige Emmi- und Calida-CFO löst im Januar Andreas Lindner ab.
Nespresso kann man auch aufs Brot streichen
In den USA bringt der Kaffeekapsel-Hersteller jetzt Honig und Sirup auf den Markt: Imagebildung durch Markenerweiterung.
Migros Bio: Wo die Knospe drauf ist, ist Schweiz drin
Ausländische Bio-Angebote werden nicht mehr mit dem bekannten Knospen-Signet ausgezeichnet.
Emmi: Stagnierender Umsatz, höhere Rendite
Insgesamt konnte der Milchverarbeiter im ersten Halbjahr mehr Produkte verkaufen.
Einst Migros, jetzt Coop: Transgourmet schluckt Saviva
Der Gastro-Zulieferer wird mit allen Mitarbeitern von der Coop-Grosshandels-Tochter übernommen.