Bericht: Schweiz wird zur grössten russischen Quelle für Red Bull
Das österreichische Unternehmen soll mehr Energydrinks aus Schweizer Produktion nach Russland verkaufen als vor dem Beginn des Ukraine-Krieges.
31.08.2023Red Bull liefert verstärkt Energy Drinks aus Schweizer statt österreichischer Produktion nach Russland, um das «Standortrisiko» zu minimieren. Das berichtet die «Neue Zürcher Zeitung» (NZZ), gestützt auf Exportzahlen der beiden Länder. Das österreichische Unternehmen füllt seine Koffeingetränke seit 2005 in Widnau (SG) im Rheintal ab. Jährlich produziert Red Bull über 11 Milliarden Trinkbüchsen, wovon rund die Hälfte aus der Schweiz stammen soll.
Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine ist die Menge der aus der Schweiz gelieferten Red-Bull-Dosen stark angestiegen, rechnet die «NZZ» mittels Kennzahlen für Getränkexporte beziehungsweise -importe der drei Länder aus. Red Bull gehört zu den europäischen Lebensmittelherstellern, die sich nicht aus Russland zurückgezogen haben, nachdem Präsident Wladimir Putin im letzten Februar seine Armee ins Nachbarland einfallen gelassen hatte.
Dafür steht der österreichische Konzern aktuell in der Kritik. Unter dem Slogan «Red Bull gives Putin wings» etwa findet eine Onlinekampagne statt, die von Red Bull gesponserte Athleten zum Boykott des Unternehmens auffordert.
Dass der Getränkehersteller seine Produkte verstärkt aus der Schweiz statt aus dem anderen Abfüllstandort Österreich exportiert, erklärt die «NZZ» mit politischen Gründen. Red Bull könnte zum Beispiel versuchen, «das Standortrisiko zu diversifizieren oder mögliche Reputationsschäden in Österreich zu verhindern».
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