Beyond Meat steckt weiterhin in der Flaute

Die Entwicklung des Marktführers deutet an, wie sehr die Nachfrage nach pflanzenbasierten Fleisch-Alternativen lahmt – und dass eine Erholung noch fern ist.

8.08.2023
image
Der Fleischersatz-Hersteller Beyond Meat vermeldet fürs vergangene Quartal einen massiven Rückgang der Umsätze: Der Wert erreichte im zweiten Quartal 2023 noch 102 Millionen Dollar – nach 147 Millionen im Vorjahresquartal; damit lagen die Umsätze auch unter den Erwartungen der Experten.
Die Entwicklung des Marktführers zeigt, wie sehr die Nachfrage nach pflanzenbasierten Fleisch-Alternativen weiterhin lahmt – und lässt ahnen, dass eine Erholung noch fern ist. Die Teuerung in vielen Märkten veranlasst die Kunden dazu, wieder auf günstigere Alternativen zu setzen und zu Fleischprodukten zurückzukehren.
Beyond Meat reagierte in den letzten Monaten durch Preissenkungen, wobei wichtige Produkte so ausgeschrieben wurden, dass sie nicht mehr (oder gar weniger) kosteten als eine vergleichbare Proteinzufuhr durch tierisches Fleisch.

Debatten und knallharte Interessen

Beyond-Meat-Chef Ethan Brown führte ein weiteres Argument für die Flaute an: Die Debatten um die gesundheitlichen Vorteile (oder Nicht-Vorteile) von pflanzlichem Fleischersatz hätten das Geschäft ebenfalls gebremst.
Im Hintergrund steht, dass jüngst allerlei Fragen gestellt wurden zu den sehr stark verarbeiteten Lebensmitteln von Anbietern wie Beyond Meat. Hinter solchen Zweifeln an den Zutaten von Fleischsorten auf pflanzlicher Basis stünden auch knallharte Interessengruppen, so Brown.
Jedenfalls erwartet Beyond Meat nun deutlich tiefere Jahresumsätze: Die Verkäufe sollten 2023 insgesamt bei 360 bis 380 Millionen Dollar liegen; zuvor hatte das Management noch Umsätze bis 415 Millionen prognostiziert.
Zum Vergleich: 2022 setzte der Food-Hersteller aus Kalifornien 419 Millionen um; 2021 waren es 464 Millionen gewesen.
Beyond Meat: Zum Quartals-Bericht Q2 2023

  • food
  • industrie
  • fleisch
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Migros Aare: Keine Seniorenrabatte mehr im Supermarkt

Das Angebot der Genossenschaft im Raum Bern, Aargau und Solothurn war ohnehin eine Ausnahme im Migros-Universum.

image

Denner: +1.1 Prozent. Fenaco: +1.2 Prozent.

Die ersten Signale aus der Lohnrunde im Detailhandel stellen klar: Es reicht bestenfalls für den Teuerungsausgleich. Und auch das nur knapp.

image

Unilever streicht deutlich weniger Jobs als befürchtet

Im Sommer plante der Konsumgüter-Gigant noch den Abbau von 3'200 Stellen. Nun dürften noch halb so viele Jobs betroffen sein.

image

Das Pflanzen-Steak darf Steak genannt werden

Und Veggie-Wurst ist Wurst: Das oberste Gericht der Europäischen Union wandte sich gegen die Fleisch- und Milch-Lobby. Ein Entscheid, der auch fürs Marketing in der Schweiz bedeutsam ist.

image

Cedric El-Idrissi: Von Coca-Cola zu Kägi

Der ehemalige Spitzensportler aus dem Seeland übernimmt die Leitung des Waffel- und Biscuit-Spezialisten aus dem Toggenburg.

image

Nespresso kann man auch aufs Brot streichen

In den USA bringt der Kaffeekapsel-Hersteller jetzt Honig und Sirup auf den Markt: Imagebildung durch Markenerweiterung.