Bier: Feldschlösschen spürte das schlechte Wetter
Der Absatz ging im ersten Halbjahr leicht zurück. Der Mutterkonzern Carlsberg meldet immerhin bei den lokal gefärbten Marken und bei Alkoholfrei-Bieren ein Plus.
16.08.2023Seien wir ehrlich: Es gab auch schon heissere und sonnigere Sommer. Und das Frühjahrswetter war auch eher feucht gewesen: «Alle drei Frühlingsmonate brachten der Schweiz verbreitet eine unterdurchschnittliche Sonnenscheindauer», fasst Meteo Schweiz zusammen.
Diese Niederschläge finden sich nun auch im Halbjahresbericht, welche der Brauerei-Riese veröffentlicht hat.
Denn für die Schweiz – wo Carlsberg mit der Feldschlösschen-Gruppe klarer Marktführer ist – melden die Dänen eher flaue Verkäufe. Hierzulande sei das bisherige Wachstum bei den Premium- und Alkoholfrei-Marken «durch das schlechte Wetter getroffen worden», heisst es im neuen «Financial Statement» von Carlsberg.
- Carlsberg: Alle Unterlagen zum Abschluss 1. Halbjahr 2023.
Insgesamt seien die abgesetzten Mengen in der Schweiz um einige Prozentpunkte gesunken («declined by low single-digit percentages»).
Für den hiesigen Markt namentlich (und positiv) erwähnt wird die Brand 1664 Blanc, wo der Relaunch gute Resultate gebracht habe. Ferner konnte bei den lokal gefärbten Biermarken Valaisanne und Grimbergen ein «solides Wachstum» erzielt werden. Und auch bei den alkoholfreien Bieren habe die Feldschlösschen-Gruppe im ersten Halbjahr zugelegt.
Die Schweizer Entwicklung entspricht in etwa dem Trend in Westeuropa. Dort sank der organische Absatz von Carlsberg-Getränken im ersten Semester 2023 um 2,1 Prozent. Dass der dänische Bierriese seine Mengen global dann doch leicht steigern konnte (+0,8 Prozent), lag insbesondere am Schwung in Asien (+4,8 Prozent).
Bei Carlsberg wiederholt sich allerdings ein bekanntes Bild: Trotz mauem Mengenabsatz kletterte der Umsatz deutlich nach oben. Er erreichte im ersten Halbjahr knapp 38 Milliarden Dänische Kronen (4,9 Milliarden Franken), was ein sattes Plus von 11,2 Prozent bedeutete. Der Betriebsgewinn legte um 5,2 Prozent auf 6,3 Milliarden Kronen (810 Millionen Franken) zu.
Das heisst: Carlsberg konnte die Inflationstendenzen durch höhere Preise beziehungsweise den Verkauf von höherwertigen Produkten auffangen.
Der Mengenverkauf des Premium Portfolio sei um 3 Prozent gestiegen, konkretisiert das Management. Bei Tuborg betrug der Wert +3 Prozent, bei Carlsberg +1 Prozent, bei 1664 Blanc +5 Prozent, bei Brooklyn +52 Prozent. Beim Fruchtwein-Getränk Somersby ergab sich indessen ein Rückgang von -7 Prozent.
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