Biscosuisse: Mehr Exporte – aber auch mehr Import-Konkurrenz
Die Schweizer Backwaren- und Süssigkeiten-Industrie konnte die Corona-Delle weitgehend ausbügeln. Sorgen macht der heftige Importdruck.
15.03.2023Die Geschäfte der Schweizer Zuckerwaren- und Dauerbackwaren-Hersteller haben sich vom Corona-Rückschlag weitgehend erholt.
Bei den Zuckerwaren stieg die Menge der verkauften Schweizer Produkte gegenüber dem Vorjahr um 33 Prozent auf 37'000 Tonnen. Der Exportanteil kletterte dabei von 82 auf 86 Prozent.
Wertmässig erreichte der Umsatz 357 Millionen Franken – ein Plus von 28 Prozent. Der Branchenumsatz liegt aber immer noch gut 2 Prozent unter dem Vorpandemie-Jahr 2019.
Stark wuchsen vor allem die Exporte von Hartbonbons, Gummibonbons und anderer Zuckerwaren in die USA. Zweitwichtigster Exportmarkt ist Deutschland.
Im Inland wurde im vergangenen Jahr indes mehr Importware konsumiert: Während die Verkaufsmenge bei Schweizer Produkten gegenüber dem Vorjahr um 5,6 Prozent stieg, nahm die Importmenge um 13,6 Prozent zu. Der Importanteil stieg auf 82 Prozent – vor der Pandemie hatte er noch 77 Prozent betragen.
Bei den Schweizer Dauerbackwaren sank die Verkaufsmenge 2022 um 1,5 Prozent; derweil stieg der Branchenumsatz um 3,4 Prozent auf 510 Millionen Franken.
Hier ist der Inlandmarktanteil deutlich höher als der Exportanteil: Die Ausfuhren trugen 90 Millionen Franken zum Umsatz bei.
Andererseits machen die Import-Biscuits, -Riegel, -Salzgebäck-Produkte 58 Prozent der Verkäufe in der Schweiz aus.
Seit 2019 stiegen die Einfuhren von Biscuits um 12 Prozent. Die Inlandverkäufe von Schweizer Dauerbackwaren verzeichneten gegenüber 2021 einen leichten Rückgang (-2,1 Prozent) und wertmässig eine leichte Zunahme (+2,5 Prozent).
Die Vorschriften-Ärgernisse von Biscosuisse
Der Industrieverband der Hersteller von Zucker- und Backwaren moniert ein zunehmend garstiges Umfeld. Neben den Beschaffungs-Problemen boten zuletzt lebensmittelrechtliche Deklarationsvorschriften mit «Swiss Finish» eine Erschwernis für die Branche. «Solche Hindernisse müssen im Rahmen der laufenden Lebensmittelrechtsrevision beseitigt werden», fordert der Verband.
Weiter verteuere der Agrargrenzschutz wichtige Rohstoffe. Diese Benachteiligung müsse ausgeglichen werden, bis eine Marktliberalisierung erfolgt.
Und schliesslich würden gesetzliche Vorgaben wie beispielsweise zum maximalen Zuckergehalt von schweizerischen Produkten die Unternehmen im internationalen Markt zusätzlich belasten.
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