Coca-Cola HBC zeigt sich unerschütterlich
In der Schweiz steigerte der Hersteller von Coca-Cola, Valser oder Fanta seinen Absatz um rund 5 Prozent. International legte der Konzern im ersten Halbjahr massiv zu.
9.08.2023«Qualität unserer Execution»: Zoran Bogdanovic, CEO der Coca-Cola HBC AG | Bild: PDDer Getränkekonzern Coca-Cola HBC konnte seine Umsätze im ersten Halbjahr 2023 organisch um knapp 18 Prozent erhöhen; die Einnahmen pro Mengeneinheit stiegen um 19 Prozent – also drastisch stärker als die internationale Inflation. Das Unternehmen mit Sitz im Kanton Zug erklärt die Zuwächse denn auch mit Verbesserungen beim Preis-Angebots-Mix in allen Kategorien.
Konkret stiegen die abgesetzten Mengen
- um 1,6 Prozent bei den kohlesäurehaltigen Getränken,
- um 21 Prozent bei den Energy Drinks,
- um 20 Prozent bei Kaffee-Angeboten.
- Derweil ergab sich bei den stillen Wassern ein Rückgang von 11 Prozent.
Insgesamt meldet der Anbieter von Coca-Cola, Costa Coffee, Fanta, Fuzetea oder Valser leicht tiefere Mengen-Verkäufe als im ersten Halbjahr 2022, nämlich minus 1 Prozent.
In der Schweiz seien die Volumina aber im Bereich von gesamthaft 5 Prozent gestiegen («volumes grew by mid-single digits»), wobei der Absatz bei den «Blöterliwassern» deutlich höher gelegen war. Die stillen Wasser entwickelten sich im helvetischen Markt indessen leicht rückläufig.
In Zahlen: Der Verkaufsumsatz von Coca-Cola HBC lag im ersten Halbjahr 2023 bei 5,0 Milliarden Euro nach 4,2 Milliarden Euro im Vorjahr. Der Netto-Umsatz pro Unit Case erreichte 3,63 Euro; dies waren knapp 15 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im Gesamtjahr 2022 hatte das Unternehmen noch 3,39 Euro ausgewiesen, 2021 war der Wert bei 2,97 Euro gelegen.
Am Ende ergab sich im ersten Halbjahr 2023 ein verdoppelter Konzerngewinn von 386 Millionen Euro.
Ein Unit Case entspricht bei Getränken 5.678 Litern beziehungsweise 24 Portionen. Bei Backwaren ist ein Unit Case gleich einem Kilo. Bei Kaffee entspricht ein Unit Case einem halben Kilo oder 5.678 Litern.
«Es war ein sehr gutes erstes Halbjahr mit Fortschritten in allen unseren strategischen Säulen», sagt Zoran Bogdanovic, der CEO von Coca-Cola HBC: «Unsere Haupt-Kategorien Sparkling, Energy Drinks und Kaffee-Produkte schafften mit einer starken Leistung in allen Segmenten ein Umsatz- und Ebit-Wachstum, das über den Erwartungen lag.»
Dass die abgesetzten Mengen trotz eines schwierigen Umfelds stabil blieben, sei ein Beweis für die «Qualität unserer Execution».
Coca-Cola HBC mit Sitz in Steinhausen ist in rund 30 Staaten aktiv – von Armenien bis Zypern – und produziert Getränke in Lizenz der Coca Cola Company, ferner weitere Markenprodukte wie Monster oder das Costa-Coffee-Sortiment.
Die Schweizer Coca-Cola-Abfüllerei befindet sich in Dietlikon. Dem Unternehmen gehört ferner die Valser-Quelle mit den entsprechenden Marken. Es ist zu knapp einem Viertel in Besitz des Coca-Cola-Konzerns; ein weiteres Viertel gehört griechischen Familien (denn Coca-Cola HBC entstand 2000 aus einer Fusion, an der die Hellenic Bottling Company beteiligt war); der Rest ist in Streubesitz.
Der Getränkekonzern hatte bereichts Anfang Juli ein kurzfristiges «Trading Update» veröffentlicht: Darin passte er die Erwartungen zu den Einnahmen nach oben an.
Das Management um Zoran Bogdanovic erwartet fürs Gesamtjahr 2023 einen Zuwachs des organischen Ebit um 9 bis 12 Prozent (nachdem zuvor nur mit maximal +3 Prozent gerechnet worden war). Der Umsatz dürfte insgesamt um 6 bis 7 Prozent nach oben klettern (im Frühjahr hatte die Firma noch 5 bis 6 Prozent erwartet).
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