Dem Metzgereipersonal droht Reallohn-Verlust
Die Lohnrunde zwischen Fleisch-Fachverband und Metzgereipersonal-Verband ergab für 2024 ein Plus von 2 Prozent.
16.11.2023Der Schweizer Fleisch-Fachverband und der Metzgereipersonal-Verband der Schweiz erhöhen die Gesamtlohnsumme nächstes Jahr um 2 Prozent. Konkret steigen die Löhne generell um 1,5 Prozent – bis zu einem Bruttolohn von 6000 Franken pro Monat. Bei höheren Löhnen liegt das Maximum der generellen Steigerung bei 90 Franken.
Hinzu kommt eine Summe für individuelle Lohnanpassungen. Der SFF und der MPV erklären das Ergebnis der Lohnrunde 2024 mit «der nach wie vor sehr schwierigen wirtschaftlichen Lage der Arbeitgeber».
Zum Vergleich: Die Schweizer Jahresinflation lag im September bei 1,7 Prozent, übers ganze Jahr erwartet das Staatssekretariat Seco einen Wert von 2,2 Prozent.
Die Vereinbarung der Sozialpartner im Metzgereigewerbe sieht ferner vor, dass die Lernenden Ende Januar 2024 eine Einmalzahlung von 200 Franken erhalten sollen: «Damit setzen die Sozialpartner ein deutliches Zeichen für den Ausgleich der gestiegenen Lebenshaltungskosten der Mitarbeitenden», so die Mitteilung.
Bei anderen Mantelarbeitsverträgen, die Metzger betreffen, lag etwas mehr drin: Die Migros hat für die Erhöhung der Lohnsumme 2024 eine Bandbreite von 2,1 bis 2,5 Prozent festgelegt – je nach Migros-Betrieb. Zudem leisten Migros-Unternehmen, die weniger 2,2 Prozent gewähren, eine zusätzliche Einmalzahlung zum Ausgleich.
Coop erhöht die Lohnsumme nächstes Jahr um insgesamt 2,2 Prozent. Die Löhne der Mitarbeitenden mit einem Salär bis zu 4'800 Schweizer Franken werden um mindestens 3 Prozent erhöht – in den höheren Lohnklassen ist die Entwicklung individuell. Coop hebt 2024 zudem die Mindestlöhne an.
Die Bell Schweiz ist im Mehrheitsbesitz von Coop – entsprechend ähnlich fiel die Lohnrunde dort aus. Der Fleischwaren- und Convenience-Konzern stellt 2,2 Prozent der Lohnsumme für Lohnanpassungen ab Januar 2024 zur Verfügung. Mitarbeitende mit einem Monatslohn bis 4'800 Franken erhalten eine Erhöhung von 140 Franken (also rund 3 Prozent mehr). Für Mitarbeitende mit höheren Löhnen werden 1,5 Prozent der Lohnsumme für individuelle Anpassungen zur Verfügung gestellt Zudem sinkt die wöchentliche Arbeitszeit bei Bell um eine Stunde auf neu Wochenstunden. Und: Alle Mitarbeitenden erhalten im Dezember 2023 ein Weihnachtsgeld von 500 Franken.
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