Deutlicher Preisanstieg bei alltäglichen Lebensmitteln
In den letzten zwei Jahren erhöhten sich diese Preise in der Schweiz um 7,7 Prozent. Besonders stark legten Butter, Zucker, Fische und Meeresfrüchte zu.
19.12.2023Der Konsumentenpreisindex, den Comparis zusammen mit der KOF erarbeitet, misst die «gefühlte Inflation»: Im Zentrum steht die Preisentwicklung von alltäglichen Gütern wie Lebensmittel, Medikamente oder Kleider. Die Teuerungsrate wird damit um Mieten oder andere dauerhafte Güter bereinigt.
Nun hat Comparis den Zwei-Jahres-Vergleich veröffentlicht. Er zeigt, dass die Lebensmittelpreise in diesem Zeitraum um 7,7 Prozent stiegen.
Zu den Produkten, die sich sogar um mehr als zehn Prozent verteuerten, zählen:
- Butter (plus 14,7 Prozent),
- Zucker (plus 13,7 Prozent),
- Fische und Meeresfrüchte (plus 11,3 Prozent),
- Brot, Mehl und Getreideprodukte (plus 11,0 Prozent),
- Milch, Käse, Eier (plus 10,8 Prozent), sowie
- Margarine, Speisefette und -öle (plus 10,5 Prozent).
«In der täglichen Wahrnehmung spielen Lebensmittel eine zentrale Rolle. Überdurchschnittliche Preiserhöhungen bei Grundnahrungsmitteln fressen sich sofort ins Portemonnaie», sagt Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert.
Zum Index
Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) misst Preisveränderungen anhand eines repräsentativen Warenkorbs von rund 1’050 Waren und Dienstleistungen. Eine anhaltende Abnahme des Geldwertes bzw. eine Erhöhung des durchschnittlichen Preisniveaus bezeichnet dabei die Inflation. Der LIK umfasst 12 Hauptkategorien, darunter auch langfristige Investitionen und Wohnungsmieten. Grosse Ausgabenposten, wie etwa die Prämien für die Sozialversicherungen oder Steuern, werden hingegen nicht erfasst.
Schweiz nicht so stark betroffen
Blickt man aber in unsere Nachbarländer, fällt die Teuerung in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahresmonat glimpflich aus. Laut dem Konsumentenpreisindex sind im November diesen Jahres die Preise für Alltagsgüter in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,6 Prozent gestiegen. Gemäss Eurostat sind die Preise in diesem Zeitraum in der EU hingegen um 2,4 Prozent gestiegen.
Doch es wird nicht nur alles teurer, sondern auch wieder günstiger: So sanken die Preise für Schaumwein im Vergleich zum Oktober wieder um fast zehn Prozent. Auch Hotelübernachtungen sind um 5,6 Prozent günstiger geworden. Dazu auch Spielsachen. Dort kamen die Preise um 4 Prozent.
Alleinstehende kommen am besten weg
Die höchste Teuerung erlebten in den letzten 12 Monaten Einpersonenhaushalte ab 65 Jahren. Sie fühlen aktuell eine Teuerungsrate von 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Rein rechnerisch spüren hingegen Paare unter 65 Jahren ohne Kinder prozentual am wenigsten von der Teuerung. Mit einem Indexstand von 106,4 hat die gefühlte Teuerung bei ihnen in den letzten 12 Monaten 1,5 Prozent betragen. Betrachtet man das Einkommen, hat sich das Leben im Vergleich zum Vorjahr für die tiefste Einkommensklasse hingegen am stärksten verteuert.
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