Deutschland: 97 von 100 Food-Firmen wollen Preise erhöhen
Auch Bekleidung, Elektroartikel, Gastronomie und Schuhe sind derzeit speziell teuerungsanfällig.
7.09.2022Die deutschen Unternehmen wollen in grossem Umfang ihre Preise steigern. Das besagt eine Umfrage des Wirtschaftsinstituts Ifo in München. Konkreter: 47 von 100 Unternehmen planen, ihre Produkte zu verteuern.
Vor allem: 97 von 100 Lebensmittelherstellern wollen per saldo ihre Preise erhöhen – in keiner anderen Branche ist der Wert so hoch.
«Ein Auslaufen der Inflationswelle ist leider nicht in Sicht», resümiert ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser die Ergebnisse der Befragung.
Auch sehr viele Bekleidungshersteller planen Preiserhöhungen, der Wert liegt bei 89,2. Hoch sind die Zahlen auch in der Gastronomie (76,4), in der Betreuung von Gebäuden (76,5), bei den Herstellern von Schuhen und Lederwaren (71,2), den Herstellern von elektrischen Ausrüstungen (71,3) und in den Reisebüros (69,3).
Die Punkte bei den ifo Preiserwartungen geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per saldo ihre Preise erhöhen wollen. Der Saldo ergibt sich, indem man vom prozentualen Anteil der Unternehmen, die ihre Preise anheben wollen, den prozentualen Anteil derer abzieht, die ihre Preise senken wollen. Wenn alle befragten Unternehmen beabsichtigten, ihre Preise zu erhöhen, läge der Saldo bei plus 100 Punkten. Würden alle ihre Preise senken wollen, läge er bei minus 100.
«Bislang ist von den Energieversorgern nur ein geringer Teil der kräftigen Anstiege der Börsenpreise für Strom und Erdgas an die Kunden weitergegeben worden», sagt Konjunkturforscher Wollmershäuser. «Das dürfte sich in den kommenden Monaten ändern und zu zweistelligen Inflationsraten führen.»
Die Konsumenten würden daher ihren Konsum einschränken – und die gesamte Wirtschaftsleistung werde in der zweiten Jahreshälfte schrumpfen.
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