Bericht: Die Food-Konzerne erreichen ihre Klimaziele nicht
Eine neue Studie zeichnet ein trübes Bild: Die schönen Versprechen nach dem Pariser Klimaabkommen lassen sich kaum erfüllen.
21.06.2022Die grossen Nahrungsmittel- und Getränkefirmen dieser Welt schaffen es nicht: Sie werden ihren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele von Paris (und ihre eigenen gesetzten Ziele) bis 2030 nicht erreichen. Zu diesem Schluss kommt ein Team der amerikanischen Beratungsfirma Alix Partners.
Es untersuchte erstens die Commitments der 235 grössten Food- und Beverage-Konzerne in Nordamerika, Europa, Nahost und Afrika; und zweitens die Entwicklung der Emissionen in den letzten Jahren. Und es kam dann zum Fazit, dass die Branche nicht genügend Fortschritte erzielt: «We don’t believe the industry is on track to meet its Paris Agreement goals», so das Verdikt.
Der Wurm steckt in der Lieferkette
In Zahlen: Laut den Kalkulationen von Alix Partners werden die untersuchten Konzerne ihren CO2-Fussabdruck zwischen 2019 und 2030 um 29 Prozent verkleinern, wenn der jetzige Weg fortgeführt wirde. Dies im Gegensatz zu einer 38prozentigen Verringerung, zu der sie sich verpflichtet haben (beziehungsweise die ihnen durch die Ziele des Pariser Klimaabkommens nahegelegt wurde).
Noch nüchterner sind die Fakten, sie besagen: Seit 2019 sank der durch Food- und Beverage-Konzerne verantwortete CO2-Ausstoss um lediglich 1 Prozent.
Der langsame Fortschritt ist laut Alix Partners erstens auf das komplexe Stakeholder-Umfeld zurückzuführen; zweitens fehlt es an Standards und klaren Lösungen. In ihren eigenen Betrieben und unter ihrer direkten Verantwortung fänden die Unternehmen zwar noch Lösungen; aber die grösste Herausforderung bestehe darin, den Anteil bei den vorgelagerten CO2-Emissionen zu senken – also in der Lieferkette.
- Mehr, H/T: «Food majors to miss 2030 carbon-cutting goal, study claims», in: «Just Food», Juni 2022.
Artikel teilen
Loading
Comment
Home Delivery
Auch interessant
Patrick Schmollinger ist Head of Central Europe bei Mammut
Der Schweizer Hersteller von Bergsportartikeln ernannte den bisherigen Verkaufschef von Uvex Sports zum Vertriebsleiter für die DACH-Länder und Italien.
Schrumpflation: Auch Edeka plant Preis-Pranger
Die Idee von Carrefour zieht Kreise. Man wolle «die Kunden auf das Thema aufmerksam machen», heisst es in Deutschland.
Die EU erschwert Greenwashing mit neuem Gesetz
Angaben wie «grün», «umweltfreundlich» oder «biologisch abbaubar» auf Packungen und in der Werbung werden verboten, wenn sie nicht eindeutig nachweisbar sind.
Ricola ist in den USA mit einer Sammelklage konfrontiert
Die Packungsangaben auf dem Produkt «Nasal Care» des Schweizer Bonbonherstellers seien irreführend, bemängelt eine Klägerin aus Florida.
Zucker- und Junk-Food-Steuern stossen auf breite Ablehnung
Allerdings: Die Ablehnung in der Schweiz ist deutlich weniger breit als noch vor Kurzem…
Hero plant Schliessung des Werks in Lenzburg
Ein Konsultationsverfahren wurde eingeleitet. Etwa 55 Angestellte wären betroffen.