Dieser Kopfhörer ist kinderleicht zu flicken und anzupassen

Kopfhörer kaputt? Das kann der Kleine selber wieder richten. So lautet das Konzept einer Londoner Ideenschmiede.

27.06.2023
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Kibu verspricht Freude am Gerät, die lange anhalten soll | Bild: PD Batch.Works
Kinder von heute kennen sich mit Elektronikgeräten besser aus jede Generation vor ihnen. Warum also sollen sie diese nicht auch reparieren können? Und warum sollen sich zum Beispiel Kopfhörer nicht an die wachsenden Jungträger anpassen lassen?
Dieses Ziel gesetzt haben sich die beiden Unternehmen Batch.Works aus Amsterdam und Morrama aus London. Während Batch.Works in der Kreislaufwirtschaft tätig ist, sitzen bei Morrama Industriedesigner, die Ideen eine Form geben.
Herausgekommen ist ein ganz der zirkulären Idee verpflichteter Kopfhörer der neu gegründeten Marke Kibu (steht für: Kids-Build, also etwa: «für Kinder gefertigt»).
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Prototyp des Kibu-Kopfhörers | Bild: PD
Das Kibu-Gadget soll aus nur acht Teilen bestehen, die aus umweltschonenden Materialien gefertigt werden – etwa pflanzlichem Kunststoff oder Recycle-Materialien. Teilweise werden sie im 3D-Drucker hergestellt und können so im Ersatzfall bedarfsgerecht hergestellt werden. Die Ersatzteile sollen mit den Benutzern – also Kindern – wachsen, so dass insgesamt für das Gerät eine längere Lebenszeit resultiert.
Letztlich geht es darum, den Konsumenten dazu zu motivieren, ein Gerät nicht als Wegwerfprodukt, sondern als einen jederzeit leicht anzupassenden, reparierbaren und damit nachhaltigen Begleiter zu betrachten. Das Kibu stellt die heute vorherrschende Konsummentalität in Frage, indem es aus einem Gerät eine Art Baukasten-Spiel macht, das ein Kind nicht so schnell wieder aus den Händen geben will. Basteln statt neu Shoppen sozusagen.
Die Logistik hinter diesem Ersatzteil-System muss allerdings noch aufgebaut werden: «Ein wichtiger Teil unseres Geschäftsmodells ist es, an mehreren Standorten zu produzieren, so dass Abholung und Reparaturen so lokal wie möglich für den Nutzer verfügbar sind», sagt Milo McLoughlin-Greening, Chefforscher bei Batch.Works.
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Zudem entwickelt die Firma eine Technik, um «eine unsichtbare, eindeutige Teilekennung in jedes von uns produzierte Teil einzubetten, ähnlich wie beim Hinzufügen von DNA». Damit würde es möglich zu verfolgen, aus welcher Charge und aus welchem Material ein Teil hergestellt wurde. Ziel wäre eine Art «datengesteuertes Recycling» und die Rückverfolgbarkeit aller verwendeten Materialien, so McLoughlin-Greening, so dass diese «von einer Form zur nächsten wandern» könnten.
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