Emmi steigerte Umsatz um gut 8 Prozent

Der Milchverarbeiter legte im Schweizer Heimmarkt etwa so stark zu wie die Inflation. Wegen eines Abschreibers dürfte der Gewinn im unteren Bereich der Erwartungen liegen.

25.01.2023
image
Aktionäre von Emmi bei der Abstimmung  |  Bild: PD
Die Emmi Gruppe steigerte ihren Umsatz letztes Jahr um gut 8 Prozent: Sie setzte 4,2 Milliarden Franken um, womit sie erstmals die 4-Milliarden-Grenze übertraf.
Akquisitionen trugen gut 2 Prozent zum Umsatzzuwachs bei, Währungseffekte dämpften andererseits um 1 Prozent, so dass am Ende ein organisches Wachstum von 7 Prozent entstand.
Zum Plus beim Umsatz trugen auch «notwendige Verkaufspreisanpassungen» bei, so die Mitteilung aus Luzern.

Tempo in Amerika

Die Division Americas legte um 13 Prozent zu; in Europa betrug das Wachstum 6,7 Prozent; in der Schweiz 2,9 Prozent (also etwa so viel wie die allgemeine Teuerung). In der (kleinen) Division Global Trade für den Rest der Welt sanken die (organischen) Umsätze um 4,4 Prozent.
Die Gewinnzahlen wurden noch nicht genannt (sie folgen Anfang März). Allerdings meldet Emmi, dass der Ebit und die Reingewinnmarge «am unteren Ende» der Erwartungen liegen dürfte.

Das Biomilch-Problem

Der Grund: Bei der Gläsernen Molkerei, einer 2016 übernommenen Biomilch-Tochter in Deutschland, musste Emmi einen Abschreiber vornehmen. Bekanntlich treffen die steigenden Beschaffungs- und Energiepreise auf eine erhebliche Kundenzurückhaltung im Biobereich – und dies ausgeprägt in Deutschland. Das Emmi-Management erwartet nun, dass dies zu «strukturellen Marktveränderungen» führt (also an die Wurzeln des Geschäfts geht).
Für das Geschäftsjahr 2022 hatte Emmi bislang einen Ebit von 265 bis 280 Millionen Franken prognostiziert. Die Reingewinnmarge wurde in einer Bandbreite von 4,5 bis 5 Prozent angesagt. Beide Ergebnisse dürften nun also eher im unteren Bereich landen.
  • food
  • industrie
  • dairy
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Bäckerei-Zulieferer Pistor wächst um fast 20 Prozent

Der grösste Teil der Umsatzsteigerung sei aus «eigener Kraft» erfolgt. Nur ein Viertel des Wachstums erklärt sich aus der Teuerung.

image

Hakle wird italienisch

Der Familienkonzern Sofidel übernimmt den insolventen deutschen Haushaltspapier-Hersteller.

image

Aryzta-Konkurrent aus Belgien kommt in die Schweiz

Vandemoortele setzt mit Tiefkühl-Backwaren und Speisefetten jährlich 1,7 Milliarden Euro in 70 Ländern um. Nun peilt der Konzern hierzulande eine verstärkte Präsenz an.

image

Coop nimmt Biertreber-Produkte ins Sortiment

Brauereiabfälle zu Snacks oder Fleischersatz – diese Idee weckt zunehmend Interesse.

image

Migrolino führt Ready-to-eat-Eigenmarke Truly Good ein

Gleichzeitig lanciert die Migros-Tochter einen neuen Auftritt des Produktsegementes in ihren Migrolino-, Mio- und Gooods-Formaten.

image

Generationenwechsel bei Felchlin: Thomas Truttmann wird CEO

Der Zuger löst im August Christian Aschwanden ab. Derzeit leitet er noch die Schweizer Tochter der Compass Group.