Fünf Honigjahre für die Süsswaren-Industrie

Der Weltmarkt für Schokolade, Bonbons & Co. dürfte in den nächsten Jahren solide wachsen, so eine Studie. Mehrere starke Trends tragen dazu bei.

30.06.2023
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Bild: Mae Mu on Unsplash von: on Unsplash
Der weltweite Süsswaren-Markt erreichte 2021 einen Umfang von 195 Milliarden Dollar. Bis 2028 sollte er bei gut 242 Milliarden Dollar liegen – womit das durchschnittliche jährliche Wachstum etwa 3,8 Prozent betragen würde. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Marktforschungs- und Beratungsinstituts Fortune Business Insights.
Die recht hohen Wachstumsraten erklären sich teils mit einem Basis- oder Nachholeffekt: Nach Rückschlägen in der Covid-Ära – welche das Süssigkeiten-Geschäft speziell dramatisch trafen – holt der Konsum von Schokoladen, Bonbons oder Fruchtgummis nun wieder auf.
Kommt hinzu, dass in den Industrieländern ein gewisser Trend zu Luxus- und Premium-Schokoladen besteht, was den Gesamt-Umsatz des Sektors ebenfalls nach oben drückt. Immerhin macht Schokolade mit rund 57 Prozent einen grossen Teil des Süssigkeiten-Geschäfts aus.
Ein dritter Faktor ist eine grössere Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln sowie nach gesunden Snacking- und Schleckerei-Produkten; dies wiederum nützt den Anbietern von höherpreisiger Ware. «Die verstärkten Bemühungen der Hersteller, die wachsende Nachfrage nach Bio-Schokolade zu befriedigen, sichern das Wachstum des Weltmarktes in der nächsten Zeit», so der Bericht.
Nebenbei profitiert der Süsswaren-Markt auch von gewissen Veränderungen beim Ess-Verhalten: Viele Menschen ernähren sich zunehmend mit Convenience-Food-Produkten und -Angeboten – während sie seltener kochen und seltener zum Lunch ein Restaurant besuchen. Und quasi ein «Nebeneffekt» dieser Verschiebung ist es, dass dabei auch mehr süsse Snacks konsumiert werden.
Dies wiederum habe Folgen für die Art der Nachfrage, zum Beispiel, dass – siehe oben – eher nach gesunden oder gesund wirkenden Süsswaren wie dunkler Schokolade gegriffen wird. Oder dass die Ware in kleineren Portionen und Verpackungen nachgefragt wird.
Ein weiterer wichtiger Aspekt bildet dann der wachsende Wunsch nach kalorienarmen und zuckerfreien Süsswaren: Hier dürfte die Nachfrage in den nächsten fünf Jahren besonders deutlich zulegen.
Wichtig für die Dynamik des Marktes sei, dass sich die Bevölkerung in den Schwellenländern zunehmend für Schokolade interessiert. Diese Verschiebung erkläre sich einerseits daraus, dass sich die Menschen jener Länder öfters mal Schokolade leisten können – während sie andererseits verstärkt offen sind für Produkte der westlichen Lebensart.
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