Handel und Konsumgüter-Branche droht «extremer Mangel» an Fachkräften
Laut Berechnungen von PwC könnte in Deutschland dereinst jede dritte Stelle unbesetzt bleiben.
16.12.2022Bild: Arno Senoner on Unsplash von: on UnsplashDer Handel und die Konsumgüterindustrie müssen sich in Deutschland auf einen grossen Mangel an ausgebildeten Fachkräften einstellen: Im Jahr 2035 könnte eine von drei Stellen in der Branche unbesetzt bleiben. Das wären 1,95 Millionen offene Arbeitsplätze im Handel sowie 600'000 Stellen in der Konsumgüterindustrie.
Zu diesem Befund kommt die Beratungsfirma PwC mit Daten des Wirtschaftsinstituts Wifor und der Bundesagentur für Arbeit.
- PwC Deutschland: «Fachkräftemangel im Handel und der Konsumgüterindustrie», Dezember 2022.
Der Personalmangel ist ja bereits spürbar – er werde sich aber noch deutlich zuspitzen: «Wenn Unternehmen nicht gegensteuern, droht ein extremer Fachkräftemangel», sagt Christian Wulff, Leiter des Bereichs Handel und Konsumgüter bei PwC Deutschland.
1. Die Gründe
Ein Hauptgrund ist bekannt – es ist die demografische Entwicklung. Das Durchschnittsalter der Angestellten in Handel und Konsumgüterindustrie wird bis 2035 von 46 auf 51 Jahre steigen.
Auf der anderen Seite ziehen die notwendigen Berufe bei den Jungen nicht mehr so: Das Interesse an den Ausbildungen und Lehrstellen sinkt.
Im Handel dürften insbesondere Stellen im Verkauf von Lebensmitteln sowie im Einkauf und Vertrieb unbesetzt bleiben. In der Konsumgüterindustrie bahnt sich laut PwC ein Engpass insbesondere in der Technik, Produktion und Verarbeitung an: Hier könnte bald fast jede zweite Fachkräftestelle vakant bleiben.
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2. Was tun?
Christian Wulff rät beispielsweise zu einem gezielten Upskilling der bestehenden Belegschaft.
Zudem müssten sich wohl viele Unternehmen mehr darum kümmern, die Personal- mit der Geschäftsstrategie zu verknüpfen: Hier brillierten Handel und Konsumgütersektor in einer anderen PwC-Erhebung nicht unbedingt – nur 26 Prozent der Unternehmen gaben an, dass ihre Gesamtstrategie eng mit der HR-Strategie verzahnt ist.
Und schliesslich könne auch die Digitalisierung helfen, dem Fachkräftemangel zu begegnen: Unternehmen sollten prüfen, welche Arbeitsabläufe sich automatisieren lassen, um die Mitarbeitenden von repetitiven und manuellen Aufgaben zu entlasten.
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