Heineken will führenden Online-Bier-Shop Europas entwickeln

Der Bierriese wandelt seinen E-Commerce-Ableger Beerwulf zum Marktplatz – und der soll in den nächsten zwei Jahren in halb Europa ausgerollt werden.

24.11.2022
image
Grosskonzern vermarktet Kleinstbrauereien: Imagebild von Beerwulf.
Der Bierkonzern Heineken verwandelt seine E-Commerce-Site Beerwulf in einen Marktplatz. Der erste Test hat in diesen Tagen im niederländischen Heimmarkt begonnen: Auf der Beerwulf-Seite werden einschlägige Händler eingeladen, ihre Biere, Fässer oder Zubehöre reinzustellen.
Heineken hatte Beerwulf im März 2017 lanciert – als autonomer Ableger beziehungsweise eigenes Startup. Schon damals konnten auf der Bier2C-Plattform nicht nur Heineken-Produkte bestellt werden; sondern zwei weitere Beine verstärkten die Attraktivität: Erstens wurde Beerwulf zur Anlaufstelle für allerlei Bierzubehör – von der Zapfanlage bis zum Bierglas. Zweitens integrierte es auch kleine Craft-Beer-Werkstätten, so dass man allerlei Spezialitäten per Mausklick entdecken konnte.

Alles für die Hausbar

Das Modell wurde rasch erfolgreich, und Heineken breitete es aus – nach Grossbritannien, Deutschland, Spanien, Portugal, Italien, Belgien, Luxemburg und Österreich.
Nun kommen also weitere Vertriebspartner hinzu. Das Motto des Unternehmens lautet: «One Stop Shop for your Homebar».
«Die Zusammenarbeit mit hochwertigen Drittanbietern ermöglicht es uns, dem Sortiment auf Knopfdruck neue Produkte und sogar neue benachbarte Produktkategorien hinzuzufügen»: So formuliert Beerwulf-CEO Cindy Tervoort die Marktplatz-Idee in einem gemeinsamen Communiqué mit dem Technikpartner Mirakl. «Und es minimiert auch unseren Bedarf an Lager-Management.»
Beerwulf erhebt eine Provision für den Verkauf auf der Plattform und bietet diverse Module mit Dienstleistungen wie Rechnungsstellung, Versand und Kundenbetreuung.

Erst die grossen Länder

Ab nächstem Jahr will sich der Heineken-Ableger damit definitiv zur Bierplattform Europas entwickeln. Denn ab dann wird die Seite auch in Grossbritannien zum Marktplatz ausgebaut – später folgen Deutschland, Frankreich und Italien.
In der Schweiz ist Beerwulf noch nicht präsent. Der damalige Marketingchef Marc Scholten erwähnte vor drei Jahren gegenüber dem britischen Fachportal «Ecommerce News», dass auch die Schweiz angegangen werden soll. Doch das wurde vom Corona-Rückschlag vorerst unterbunden.
Hierzulande ist Heineken – abgesehen von der Hausmarke – unter anderem mit den Marken Calanda, Eichhof, Haldengut, Ittinger und Birra Moretti präsent. —

  • food
  • e-commerce
  • alkohol
  • getränke
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Denner: +1.1 Prozent. Fenaco: +1.2 Prozent.

Die ersten Signale aus der Lohnrunde im Detailhandel stellen klar: Es reicht bestenfalls für den Teuerungsausgleich. Und auch das nur knapp.

image

Unilever streicht deutlich weniger Jobs als befürchtet

Im Sommer plante der Konsumgüter-Gigant noch den Abbau von 3'200 Stellen. Nun dürften noch halb so viele Jobs betroffen sein.

image

Das Pflanzen-Steak darf Steak genannt werden

Und Veggie-Wurst ist Wurst: Das oberste Gericht der Europäischen Union wandte sich gegen die Fleisch- und Milch-Lobby. Ein Entscheid, der auch fürs Marketing in der Schweiz bedeutsam ist.

image

Cedric El-Idrissi: Von Coca-Cola zu Kägi

Der ehemalige Spitzensportler aus dem Seeland übernimmt die Leitung des Waffel- und Biscuit-Spezialisten aus dem Toggenburg.

image

Nespresso kann man auch aufs Brot streichen

In den USA bringt der Kaffeekapsel-Hersteller jetzt Honig und Sirup auf den Markt: Imagebildung durch Markenerweiterung.

image

Waterdrop: Ricola steigt bei Drinks-Startup ein

Der Schweizer Kräuterbonbon-Spezialist und der österreichische Brausewürfel-Hersteller teilen gemeinsame Werte – und USA-Pläne.