Hochdorf erhöht Umsatz und Verlust

Das Luzerner Unternehmen führt den Abbau von Altlasten und den Aufbau neuer Geschäftspotenziale als Gründe auf.

8.08.2022
image
Verarbeitete Milch für die Welt: Ausschnitt aus einem Unternehmensvideo | Bild: PD Hochdort Swiss Nutrition AG
Altlasten, höhere Preise für Rohstoffe und Energie und Investitionen in neue Geschäftsmöglichkeiten: Damit begründet der Milchverarbeiter Hochdorf Swiss Nutrition Solutions die Verluste (minus 15,9 Millionen Franken) und den nur leicht steigenden Umsatz im ersten Halbjahr 2022. Dieser erreichte mit 145,7 Millionen Franken kaum mehr als im Vorjahr (140 Millionen).
Das Unternehmen, das beim Schweizer Publikum vor allem mit der Marke Bimbosan bekannt ist, steckt seit Jahren in einer tiefen Krise. Erst im Januar verliess der damalige Geschäftsführer Peter Pfeilschifter aus nicht kommunizierten Gründen die Kommandobrücke. Seinen Job übernahm Ralph Siegl, der Delegierte des Verwaltungsrates, der früher beim Schokoladenhersteller Läderach die Zügel mit Erfolg in der Hand gehalten hatte.
Im Juni wurde eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit mit dem anderen Luzerner Milchverarbeiter Emmi bekannt, der sich sehr gut auf dem heimischen und dem Weltmarkt schlägt. Die Fabrik am Standort Hochdorf (LU) wird zudem nur noch bis 2025 betrieben, danach wird nur noch im moderneren Werk in Sulgen (TG) produziert. Einzige die Verwaltung verbleibt im Luzerner Seetal.

Alternativen zu Milcheiweiss

In Sulgen soll der Fokus auf «Smart Nutrition», milchbasierte Spezialitäten und Alternativen zu Milchproteinen, gesetzt werden, um sich den Veränderungen am Markt anzupassen, der nebst hochwertiger Babynahrung und milchbasierten Spezialitäten zunehmend auch nach Alternativen zu Milchproteinen verlange.
Gegenüber dem vielfältigen Aktionariat aus landwirtschaftlichen Genossenschaften, regionalen und internationalen Investoren setzt Geschäftsführer Siegl auf Offenheit: «... uns ist sehr bewusst, dass sie in den vergangenen Jahren viele Durchhalteparolen erduldet haben.» Nun gehe es nicht mehr darum, das Bestehende zu optimieren, sondern das Unternehmen grundlegend zu verändern.
  • industrie
  • food
  • landwirtschaft
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

CoffeeB: Migros bekommt weiteren Vertriebskanal in Deutschland

Das Kaffeebällchen-System von Delica wird bald auch über den Discounter Netto verkauft. Zu einem erstaunlichen Preis.

image

Nestlé entwickelt Neo-Milch mit weniger Laktose und weniger Kalorien

Das Produkt namens N3 soll «als Basis für die nächste Generation von Nutrition-Produkten dienen».

image

Die Tarte Citron kommt jetzt aus dem Automaten

Das nächste Shop-Experiment findet sich in Frankreich: Dort lanciert eine Premium-Konditorei einen 24-Stunden-Store.

image

Umfrage: Europas Firmen setzen weiter auf Produktion in der Nähe

«Nearshoring» bleibt bei einer Mehrheit der befragten Unternehmen auf der Agenda. Osteuropa schwingt bei den zur Auswahl gestellten Alternativstandorten oben aus.

image

Nestlé findet Käufer für britische Fabrik

Eine Grossbäckerei interessiert sich für das Süsswarenwerk im nordenglischen Fawdon. Ob Arbeitsplätze gerettet werden können, bleibt vorerst offen.

image

Schweizer trinken vermehrt hiesige Biere

Die Inlandproduktion sank im Brauerjahr 2022/23 um 1,2 Prozent, während die Importe um 7 Prozent zurückgingen.