Hochdorf hofft auf Verkauf von Swiss Nutrition
Der Milchverarbeiter kommt bei der Suche nach einem Investor nicht weiter und will sich nun auf dem Verkauf der Tochtergesellschaft HSN konzentrieren.
22.04.2024Es sei unklar, wie es mit der Holding weitergehe, teilte das Nahrungsmittelunternehmen mit Sitz in Hochdorf heute mit: «Die bisherigen Gespräche haben klar gezeigt, dass derzeit keine realistische Aussicht besteht, Investoren oder Käufer für die gesamte Gruppe, einschliesslich der hoch verschuldeten Hochdorf Holding AG, zu finden.»
Die Finanzierung des operativen Betriebs der drittgrösste Schweizer Molkerei sei gesichert, heisst es weiter. Im Fokus stehe nun der Verkauf der operativen Tochtergesellschaft Swiss Nutrition HSN. Diese produziert als «Schweizer Kompetenzzentrum für Smart Nutrition» in Sulgen im Kanton St. Gallen proteinbasierte Sport- und Nahrungsergänzungsprodukte.
Umsatz stieg, Altlasten bleiben
Der Umsatz des Milchverarbeiters und Baby-Nahrungs-Produzenten stieg zwar letztes Jahr, wie Hochdorf Anfang März 2024 meldete. Sowohl im Bereich Food Solutions (mit Milchprodukten und Halbfabrikaten) als auch im Bereich Infant Nutrition (mit Marken wie Bimbosan) seien die Nettoerlöse über den budgetierten Erwartungen gelegen.
Trotzdem kamen Management und Verwaltungsrat zum Schluss, dass die Altlasten zu schwer wiegten. Auf absehbare Zeit reiche eine wettbewerbsfähige Ertragskraft in keinem plausiblen Szenario aus, um die steigenden Altlasten zu tragen.
Verkauf oder Totalverlust
Die Holding könne nach einem Verkauf sowohl aufgelöst als auch weitergeführt werden, heisst es weiter. Im Falle einer Auflösung müssten die Aktionärinnen und Aktionäre jedoch mit einem «erheblichen oder totalen Verlust» ihrer Investitionen rechnen.
Der Verwaltungsrat wird laut der Mitteilung an der ordentlichen Generalversammlung vom 15. Mai 2024 über die Finanzierungsstrukturen und Perspektiven der Gesellschaft berichten. Von den bisher sechs Verwaltungsräten tritt Marjan Skotnicki-Hoogland nicht mehr zur Wiederwahl an. Der Verwaltungsrat werde damit auf fünf Mitglieder reduziert.
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