Kosmetik: Möchten Sie Aesop?
Offenbar ist derzeit eine Beteiligung an der gepflegten Kosmetikmarke zu haben.
1.12.2022Healthcare-Charme: Einrichtung eines Aesop-Stores | Bild: PDKnapp zehn Jahre nach der Übernahme möchte der brasilianische Kosmetikkonzern Natura & Co seine Marke Aesop wieder loswerden. Das ist an sich nicht ganz neu: Natura gab bereits Mitte November bekannt, dass man prüft, die ursprünglich australische Marke an die Börse zu bringen. Und zuvor waren auch schon Gerüchte kursiert, dass sich der brasilianische Konzern eher von The Body Shop – seiner anderen weltbekannten Marke – trennen will.
Doch nun meldet «Bloomberg» eine neue Variante: Danach hat Natura zwei amerikanische Investmentbanken beauftragt, eine Beteiligung an Aesop zu verkaufen; die Finanz-Nachrichtenagentur beruft sich dabei auf involvierte Personen.
Interesse gezeigt habe die Beteiligungsfirma CVC Capital (die in der Schweiz unter anderem als Besitzerin von Breitling bekannt wurde). Auch seien L'Occitane und Shisheido an solch einer Partnerschaft interessiert.
Im Hintergrund steht, dass sich der gesamte Bereich derzeit unter Druck befindet. In vielen Ländern schlägt sich ein erhöhtes Kostenbewusstsein der Menschen in tieferen Verkäufen sanfter Kosmetika nieder.
Machtverschiebung
Wegen solcher Einbussen musste Weleda beispielsweise phasenweise seine Betriebe herunterfahren. «Die Bio-Fachmärkte und Topmarken wie Weleda haben deutliche Umsatzrückgänge, während die billigeren Eigenmarken im Handel entsprechende Umsatzzuwächse verzeichnen», schrieb das Management des bekannten Schweizer Naturkosmetik-Anbieters im September an die Aktionäre.
Bei Natura & Co zeigt sich das Problem jetzt im globalen Massstab. Der brasilianische Mutterkonzern von Aesop, The Body Shop, Avon und Natura vermeldete im November enttäuschende und rückläufige Verkaufszahlen fürs dritte Quartal.
Aesop konnte allerdings noch ein gewisses Wachstum erzielen. Nachdem die Umsätze der Marke letztes Jahr umgerechnet etwa 470 Millionen Franken erreicht hatten, lagen sie in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres bei 335 Millionen Franken.
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