Lindt hat im ersten Halbjahr 10 Prozent mehr verkauft
Der Schokoladenhersteller verzeichnete allerdings je nach Produktgruppe stagnierende oder sinkende Volumen. Höhere Preise konnte er im Markt durchsetzen.
25.07.2023Lindor-Kugeln verkauften sich im ersten Halbjahr besonders gut | Bild von: on UnsplashLindt & Sprüngli hat im ersten Halbjahr rund 10 Prozent mehr Umsatz generiert. Das Verkaufsvolumen hat hingegen «aufgrund inflationärer Effekte und der folglich gedämpften Konsumstimmung» je nach Produktgruppe und Markt stagniert oder ist sogar leicht gesunken, schreibt das Unternehmen in seinem Halbjahresbericht.
Der Halbjahresumsatz stieg im Vorjahresvergleich organisch um 10 Prozent auf 2,09 Milliarden Franken (exklusive Russland). Und überstieg damit erstmals die 2-Milliarden-Hürde.
Der operative Gewinn (EBIT) erhöhte sich auf 255 Millionen Franken, die EBIT-Marge stieg auf 12,2 Prozent.
An Reingewinn erzielte Lindt & Sprüngli 204,5 Millionen Franken.
In Europa wurde eine organische Umsatzsteigerung von rund 9 Prozent erreicht. Damit knackt Lindt hier die Marke von 1 Milliarde Franken. Die Märkte Deuschland und Frankreich erreichten «trotz preissensibler Kundschaft» ein «beeindruckendes Wachstum». Italien und Grossbritannien haben gar zweistellige Wachstumszahlen geliefert. Sehr gut lief es Lindt & Sprüngli auch in der Schweiz.
In Nordamerika (Umsatz: 800 Millionen Franken) und dem «Rest der Welt» (Umsatz: 280 Millionen Franken) wuchs Lindt organisch um über 11 Prozent.
Restriktionen für Werbung, die sich an Kinder richtet
Der Schokoladenhersteller schränkt ab sofort Werbung ein, die sich direkt an Kinder richtet. In einer Absichtserklärung hält Lindt & Sprüngli fest: «Wir verpflichten uns, die direkte Werbung für unsere Produkte bei Kindern zu vermeiden, wenn sie am ehesten kommerzieller Kommunikation ohne die Anwesenheit von Gatekeepern (z.B. elterliche Aufsicht) ausgesetzt sind.» Man verpflichte sich, keine Werbung für Produkte in Medien zu machen, «in denen mindestens 35 Prozent des Publikums Kinder unter 16 Jahren sind», sowie keine Kommunikation für Produkte in Primar- und Sekundarschulen zu betreiben.
In Zukunft sollen auch keine «Werbe- oder Verkaufsförderungsmaterialien» mehr entwickelt werden, das Kinder unter 16 Jahren anspricht, so das Unternehmen. Dies obwohl sich «unsere Produkte (...) hervorragend als Geschenke für Kinder eignen».
Umsatztreiber waren vor allem Lindor-Kugeln und der Goldhase im Ostergeschäft. Zu schaffen macht Lindt insbesondere der Kakao: Der Weltmarktpreis für den Grundrohstoff hat die Produkte des Konzerns stark verteuert. Er sei seit Ende des Jahres 2022 kontinuierlich angestiegen und habe ein langjähriges Hoch erreicht. Der Anstieg falle so stark ins Gewicht, dass er die leichte Entspannung bei einigen anderen Rohstoffen übertreffe, schreibt Lindt.
Für das Gesamtjahr 2023 erhöht der Konzern die Erwartungen an das Umsatzwachstum von 6 bis 8 auf 7 bis 9 Prozent. Die Prognose für die Gewinnmarge passt Lindt um 30 bis 50 Basispunkte nach oben an.
Artikel teilen
Loading
Comment
Home Delivery
Auch interessant
Waterdrop: Ricola steigt bei Drinks-Startup ein
Der Schweizer Kräuterbonbon-Spezialist und der österreichische Brausewürfel-Hersteller teilen gemeinsame Werte – und USA-Pläne.
Hero greift in Grossbritannien zu
Die Lenzburger übernehmen Delicously Ella – und wollen der jungen britischen Marke ins globale Geschäft verhelfen.
Die Firma Zweifel emanzipiert sich von der Kartoffel
Aus «Zweifel Pomy-Chips» wird «Zweifel Chips & Snacks AG». Denn Zweifel ist auch süss und für vielfältige Snacks zu haben.
Aldi Suisse: Back to the Kerngeschäft
Der Discounter strafft sein Angebot an Non-Food-Produkten beziehungsweise –Aktionen.
Orior: Sacha D. Gerber wird Finanzchef
Der ehemalige Emmi- und Calida-CFO löst im Januar Andreas Lindner ab.
Migros Bio: Wo die Knospe drauf ist, ist Schweiz drin
Ausländische Bio-Angebote werden nicht mehr mit dem bekannten Knospen-Signet ausgezeichnet.