Starkes erstes Halbjahr für Lindt & Sprüngli
Keine Spur von Krisenstimmung: Der Schweizer Hersteller profitierte davon, dass sich der Schokolademarkt gut entwickelte – insbesondere im Premium-Segment.
26.07.2022Noch ein Rückkauf-Programm: Aktionäre an der GV von Lindt & Sprüngli im Hallenstadion Zürich | Bild: PDDer Schokoladekonzern Lindt & Sprüngli konnte seinen Umsatz im ersten Halbjahr 2022 auf 1,99 Milliarden Franken steigern. Gegenüber dem gleichen Vorjahres-Zeitraum bedeutete dies einen organische Zuwachs um 12 Prozent.
Der Ebit stieg um satte 33 Prozent auf 185 Millionen Franken, der Reingewinn legte um 36 Prozent auf 138 Millionen zu.
Darin spiegelt sich einerseits immer noch ein gewisser Basiseffekt – also dass der Absatz von Schokoladeprodukten im gleichen Vorjahreszeitraum immer noch etwas pandemiegeschädigt war. Aber auch im Vergleich mit der Vor-Corona-Ära (2018, 2019) zeigt sich ein solides Wachstum der erwähnten Kennzahlen.
Das Management unter Verwaltungsratspräsident Ernst Tanner und CEO Dieter Weisskopf erklärt das solide erste Halbjahr 2022 teils mit dem Fokus auf Premium-Qualität, mit der Lancierung neuer Produkte oder mit einer weiteren geographischen Expansion; und teils mit dem allgemein positiven Wachstumstrend der Schokoladenmärkte: «Haupttreiber waren dabei zu etwa gleichen Teilen Volumenwachstum und Preiserhöhungen.»
Premium-Profiteure
Insgesamt griff die globale Kundschaft überdurchschnittlich bei Premium-Produkten zu, und davon wiederum profitierte das Haus aus Kilchberg speziell. In allen geografischen Segmenten habe man die Marktanteile ausbauen können.
In Europa ergab sich eine organische Umsatzsteigerung um 9 Prozent auf 980 Millionen Franken. In Nordamerika betrug das Plus 15 Prozent auf 739 Millionen Franken (wobei die Preise «den inflationsbedingt stark steigenden Kosten angepasst» werden konnten, wie der Bericht bemerkt).
Im dritten geographischen Segment, «Rest der Welt» genannt, stieg der Umsatz organisch um 17 Prozent auf 272 Millionen Franken. Die Gesellschaften in Japan, China und Brasilien konnten dabei zweistellig zulegen – und dies gilt auch für das Duty-Free-Geschäft: Dieses profitierte von den weltweit wieder steigenden Passagierzahlen an den Flughäfen.
Lindt & Sprüngli kauft nochmals eigene Aktien zurück
Das vor rund einem Jahr gestartete Rückkaufprogramm von Namenaktien und Partizipationsscheinen im Umfang von 750 Millionen Franken wurde per 21. Juni 2022 abgeschlossen. Angesichts des «hohen Free Cashflows, einer voraussichtlich positiven Nettoliquidität Ende 2022 und der starken Bilanz», so die Erklärung, startet der Verwaltungsrat nun ein neues Rückkaufprogramm für Namenaktien und Partizipationsscheine im Umfang von bis zu 1 Milliarde Franken. Was den Wert der anderen Titel weiter steigern dürfte.
Artikel teilen
Loading
Comment
Home Delivery
Auch interessant
Orior: Sacha D. Gerber wird Finanzchef
Der ehemalige Emmi- und Calida-CFO löst im Januar Andreas Lindner ab.
Nespresso kann man auch aufs Brot streichen
In den USA bringt der Kaffeekapsel-Hersteller jetzt Honig und Sirup auf den Markt: Imagebildung durch Markenerweiterung.
Migros Bio: Wo die Knospe drauf ist, ist Schweiz drin
Ausländische Bio-Angebote werden nicht mehr mit dem bekannten Knospen-Signet ausgezeichnet.
Emmi: Stagnierender Umsatz, höhere Rendite
Insgesamt konnte der Milchverarbeiter im ersten Halbjahr mehr Produkte verkaufen.
Einst Migros, jetzt Coop: Transgourmet schluckt Saviva
Der Gastro-Zulieferer wird mit allen Mitarbeitern von der Coop-Grosshandels-Tochter übernommen.
Schluss mit der Tierquälerei: Zulassung für kultivierte Foie Gras in der Schweiz beantragt
Ein französisches Unternehmen will seine Entenleber-Pastete in ganz Europa und den USA ausrollen.