Mars will Glacé-Verkauf verdoppeln
Konkurrenz für Nestlé, Unilever & Co.: Der Food-Konzern sieht im Eiscrème-Geschäft sein nächstes Milliarden-Business.
27.06.2023Der Snack-, Süsswaren-, Lebensmittel- und Tierfood-Konzern Mars will bald auch im Eis-Markt eine grössere Rolle spielen. Wie die Firmenzentrale in Virginia mitteilt, hat sie sich zum Ziel gesetzt, den Glacé-Verkauf bis 2030 über die Grenze von 1 Milliarde Dollar zu bringen. Gemessen am heutigen Stand wäre dies mehr als eine Verdoppelung.
Mars ist derzeit insbesondere mit Tiefkühl-Varianten seiner bekannten Riegel im Markt präsent (etwa mit Snickers-, Twix-, Mars-, Bounty- oder M&M-Glacés); doch insgesamt zählt es nicht zu den Marktführern in diesem Bereich.
Zum Vergleich: Unilever, der weltgrösste Eiskonzern, setzte letztes Jahr mit 45 verschiedenen Glacémarken 7,9 Milliarden Euro um. Der zweitgrösste Player, Froneri, erzielte mit Marken von Häagen-Dazs, Nestlé, Frisco und Mövenpick einen Umsatz von 2,5 Milliarden Dollar; das britische Unternehmen ist zur Hälfte im Besitz von Nestlé (das sich verstärkt aus diesem Markt zurückzieht). Weitere starke Player sind Lotte (der Marktführer in Korea und anderen asiatischen Ländern), General Mills und Wells Enterprises (das Ende 2022 von Ferrero übernommen wurde und dessen Umsatz damals auf 1,7 Milliarden Dollar geschätzt wurde).
Da ist der Abstand also noch gross. Doch dem Mars-Management geht es primär darum, unterm Namen Mars Ice Cream ein weiteres «Billion-Dollar Business» aufzubauen (neben den 12 Milliarden-Brands, die der Konzern bereits im Portfolio hat).
Zwei Entwicklungen nähren die Ambition: Erstens wuchsen die weltweiten Glacé-Verkäufe von Mars in den letzten fünf Jahren um 42 Prozent – also mit respektablem Tempo. Und wenn sich dies halten lässt, dann ist das Milliardenziel nicht ganz unrealistisch.
Und zweitens: Für den gesamten Glacémarkt rechnen Experten mit einem anhaltend kräftigen Wachstum.
Letztes Jahr wurden weltweit etwa 75 Milliarden Franken mit Magnum, Häagen-Dasz, Winnetou, Ben & Jerry's & Co. umgesetzt. Bis im Jahr 2029, so etwa die Schätzung der Beratungsfirma Fortune Business Insights, sollte der Wert auf 105 Milliarden Franken steigen.
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