Müller warnen: Mehl und Backwaren werden etwa 15 Prozent teurer
Die Mühlen können die steigenden Kosten nicht länger abfedern – sondern müssen sie voll weitergeben.
14.09.2022Die Müller verspüren Preisschübe bei diversen Faktoren – Getreide, Gluten, Energie, Verpackung, Logistik. Dies könne durch die Betriebe nicht mehr absorbiert werden, teilt der Dachverband Schweizerischer Müller mit. Der DSM rechnet daher mit Preiserhöhungen auf dem Mehl und den daraus hergestellten Endprodukten im Bereich von 13 bis 16 Prozent.
Wie kommt das? Im Ende Juni waren bereits die Richtpreise für Brotgetreide um rund 10 Prozent angehoben worden, also deutlich. Laut den Getreideproduzenten genügt dieser Anstieg aber nicht, um die eigenen steigenden Kosten zu decken.
Druck von der Industrie
Der Dachverband Schweizerischer Müller widersprach zwar. Ein Argument lautete dabei, dass sich die Lage seit Juni wenig verändert habe. Zudem würde der Markt dies schlicht nicht akzeptieren: «Der Druck auf die Branche, insbesondere bei den industriellen Abnehmern, ist unverändert gross», schreibt der Verband.
Die zuständige Kommission der Swiss Granum erhöhte aber die Herbstrichtpreise – um weitere 1.50 Franken pro 100 Kilo auf den Klassen Top und I sowie um 1 Franken auf der Klasse II und Biscuitweizen.
Für die Mühlen wiederum entspricht diese Erhöhung inem Anstieg der Rohstoffkosten um deutlich über 10 Prozent; dies neben den erwähnten Zusatzkosten bei Logistik, Energie oder Verpackungsmaterial.
Auch für Backwaren
Und so erwarten die Müller einen Kostenanstieg für eine durchschnittliche Schweizer Mühle – mit Einbezug der erwähnten Richtpreisentscheide – im Bereich von 13 und 16 Prozent. Dies könne die Branche aber nicht mehr durch Effizienzsteigerungen und sinkende Margen abfedern.
Das Fazit: «Es ist daher damit zu rechnen, dass dieser Kostenschub auf Stufe Mühle auch in der nachfolgenden Wertschöpfungskette weitergegeben werden muss und somit auch Preiserhöhungen für Backwaren erfolgen werden.»
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